So geht’s in die Skigebiete – Ab Fahrplanwechsel gibt es einen Skibus, der in Kipsdorf Anschluss an die Weißeritztalbahn hat.

 
 
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Die Stadt Altenberg will den Winter für die Gäste noch schöner machen. Ab Sonntag fährt ein Skibus.

04.12.2017
Von Mandy Schaks

 in die Skigebiete
Der Skibus der Stadt Altenberg pendelte erstmals in der vergangenen Wintersaison zwischen Ausflugszielen der Urlaubsregion.

© Egbert Kamprath

Altenberg. Wer im oberen Osterzgebirge Ski fahren oder wandern will, muss erstmal dahin kommen. In die Zentren wie nach Altenberg oder Geising gelangen Ausflügler mit Bus und Bahn noch relativ bequem. Doch schon nach Hirschsprung, Schellerhau oder gar Rehefeld bleibt eigentlich nur, mit dem Pkw anzureisen. Doch vorher heißt es, Karten zu studieren. Denn die Gäste müssen ja immer wieder zum Ausgangspunkt ihrer Tour zurück. Daran will Altenberg etwas ändern.

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember setzt die Stadt einen Skibus ein. Was es mit der Sonderlinie auf sich hat, erklärt die SZ.

Auf welcher Strecke wird der Skibus eingesetzt?

Im Februar hatte es mit der Regionalverkehr Dresden GmbH eine Testphase gegeben. Da die Sonderlinie gut angenommen wurde, verlängerte die Stadt das Angebot bis 19. März. Danach wurden die Ergebnisse ausgewertet mit dem Ziel, das Projekt fortzuführen und Lücken im Fahrplan zu schließen, sodass Urlauber und Ausflügler mobiler sind.

Der Bus der Sonderlinie 374 wird in der Woche zwischen Zinnwald, Geising, Altenberg, Hirschsprung, Oberbärenburg, Kipsdorf, Bärenfels und Schellerhau pendeln. Da die Weißeritztalbahn seit Juni wieder bis Kipsdorf fährt, wird es hier einen Anschluss geben, um zu den Ausflugszielen zu gelangen. „Kipsdorf wird ein kleiner Knotenpunkt“, sagt Altenbergs Tourismus-Chef Marcel Reuter. Hier verkehren die Weißeritztalbahn sowie die Buslinien 360 Dresden–Altenberg und 367 Kipsdorf–Schellerhau–Altenberg–Zinnwald–Geising sowie der Skibus 374. Am Wochenende wird es auch eine Anbindung nach Rehefeld geben. „In der Woche ist diese über die Linie 373 gewährleistet“, so Reuter.

Wann wird der Skibus im oberen Osterzgebirge fahren?

Die Linie 374 wird erst einmal immer dann fahren, wenn besonders viele Gäste im oberen Osterzgebirge erwartet werden. Das ist natürlich jetzt in der schönsten Jahreszeit. Der Skibus rollt vom 10. Dezember bis zum bis 7. Januar nächsten Jahres, also über die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel bis zum Weltcup im Bob und Skeleton, der gleich zu Jahresbeginn auf der Bobbahn in Altenberg stattfindet.

Außerdem wird der Skibus in der Winterferien-Saison eingesetzt. Das geht los am 27. Januar und endet am 4. März. Über Ostern wird die Linie erneut aktiviert, und zwar vom 24. März bis zum 8. April. Und im Mai zum Start in die Wandersaison wird der Skibus umgewandelt. Dann ist er vom 1. bis 27. Mai als Wanderbus unterwegs.

Werden auch zusätzliche Haltestellen eingerichtet?

Ja, in Altenberg auf der Max-Niklas-Straße wird es unmittelbar am Netto-Markt eine neue Haltestelle geben. Marcel Reuter geht davon aus, dass dieser Busstopp auch für den einen oder anderen Einwohner interessant sein könnte. Zudem wird es zwei Haltestellen in Hirschsprung geben, eine am Klengelpark am Buschhaus und eine weitere unmittelbar am Hotel und Restaurant Ladenmühle.

Wer bezahlt den Skibus der Linie 374?

Die Stadt Altenberg rechnet mit Kosten in Höhe von rund 40 000 Euro. Diese werden von der Stadt übernommen und aus der Gästetaxe finanziert, die Übernachtungsgäste für die touristische Infrastruktur zahlen. Die Gästetaxe war deshalb vor Kurzem etwas erhöht worden.

Was kostet es, mit dem Skibus mitzufahren?

Übernachtungsgäste, die also Gästetaxe bezahlt haben, können die Gästekarte von Altenberg nutzen und fahren auf der Linie 374 gratis mit. Alle andere Fahrgäste dürfen selbstverständlich auch einsteigen. Sie zahlen dafür den Tarif des Verkehrsverbundes Oberelbe. Eine bis zu einstündige Fahrt kostet 2,30 Euro (1,60 Euro ermäßigt).

Wie soll es mit dem Projekt künftig weitergehen?

Ziel ist, dass der Ski- und Wanderbus das ganze Jahr über fährt. An den Kosten sollen sich dann aber auch die Beherbergungsbetriebe beteiligen – freiwillig. Im Gespräch sind zunächst 40 Cent pro Übernachtung. Die Gäste des jeweiligen Hauses bekämen dafür eine Altenberg-Card und könnten alle Buslinien in der Tarifzone Altenberg kostenlos nutzen. Gelingt die Einigung rechtzeitig, könnte der Sonderbus auch über den 27. Mai 2018 hinaus fahren. Doch dazu gibt es von Hoteliers und Pensionsbetreibern bislang unterschiedliche Meinungen. Die einen sehen in der Altenberg-Card einen Mehrwert für die Gäste, so Reuter, die anderen finden eine Fremdenverkehrsabgabe fairer. In den Topf würden dann nicht nur die Beherbergungsbetriebe einzahlen, sondern alle Unternehmen, die direkt und indirekt vom Tourismus profitieren.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/sachsen/so-gehts-in-die-skigebiete-3832147.html

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