Mehr als 2500 Gäste bei den Sonderfahrten in Schmiedeberg
Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Dienstag, 30. November 2010
Am Wochenende wurden zusätzliche Züge eingesetzt. Die SZ sprach mit Ralf Kempe, Chef der IG Weißeritztalbahn.
Herr Kempe, wie viel Menschen haben am Wochenende an den Sonderfahrten mit der Weißeritztalbahn teilgenommen?
Die Abrechnung läuft noch, deshalb kann ich noch keine endgültige Zahl nennen. Auf jeden Fall waren es aber mehr als 2500. Am Sonntag haben wir aufgrund des großen Interesses zwei zusätzliche Züge eingesetzt. Viele fuhren nicht nur auf dem Abschnitt Obercarsdorf-Schmiedeberg mit, sondern nutzten die Möglichkeit, eine Fahrkarte von Freital-Hainsberg nach Schmiedeberg zu lösen. Zwischen Dippoldiswalde und Obercarsdorf klappte es mit dem Schienenersatzverkehr problemlos.
Welche Reaktionen auf die Sonderfahrten haben Sie gehört?
In einem Garten an der Strecke begrüßte uns das Transparent „Herzlich willkommen, Bimmelbahn!“ Die Freude darüber, dass auf diesem Abschnitt wieder ein Dampfzug rollte, war groß. Der Hang am Schmiedeberger Viadukt hing voller Fotografen. Nun hoffen alle, dass der Startschuss für den weiteren Wiederaufbau der flutzerstörten Strecke bald fällt. Gleichzeitig hätte entlang der Strecke die eine oder andere Veranstaltung mehr stattfinden können.
Welches Signal geht von den Sonderfahrten aus?
Die Bevölkerung redet nicht nur – die Leute fahren auch mit. 2500 Menschen an zwei Tagen, das ist viel. Auch wenn kein hochrangiger Politiker mit dabei war, denke ich, dass das Zeichen gesehen wird. Drei der noch fehlenden elf Kilometer sind im Großen und Ganzen in Ordnung.
Wäre es möglich, die Sonderfahrten zu wiederholen?
Ich weiß, dass sich manche zum Beispiel Weihnachtsfahrten wünschen. Es wird aber gern vergessen, welcher personeller und materieller Aufwand dahinter steckt. Prinzipiell ist es natürlich möglich, bis zum Baubeginn solche Sonderfahrten anzubieten. Zumindest dieses Jahr wird aber nichts mehr kommen.
Wann wäre ein Baubeginn realistisch?
Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Abrechnung für die bereits wiedererrichtete Teilstrecke Freital-Dippoldiswalde. Dann geht es zunächst um Planung und Ausschreibung, so dass vor 2012 wahrscheinlich nicht gebaut wird. Wir als Interessengemeinschaft wollen, dass es nach Kipsdorf geht und auch die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft ist als Betreiber bereit, nur müssen die Rahmenbedingungen stimmen.
Die Fragen stellte Domokos Szabó.