Geld für Bahnbau bis Kipsdorf ist da

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Mittwoch, 22. Juni 2011

Von Franz Herz
Die Planung des oberen Teils der Weißeritztalbahn kann beginnen. Das Gezerre um den weiteren Wiederaufbau hat ein Ende.

Es gibt gute Nachrichten für die Eisenbahnfans im Osterzgebirge. „Die Planungsmittel für den zweiten Bauabschnitt des Weißeritztalbahn werden jetzt freigegeben“, informierte Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP). „Dem raschen Wiederaufbau zwischen Dippoldiswalde und dem Kurort Kipsdorf steht damit nichts mehr im Wege“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Damit stehen für die Reparatur der Schmalspurbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf insgesamt 15Millionen Euro zur Verfügung. Der Freistaat Sachsen hat dieses und kommendes Jahr jeweils zwei Millionen Euro im Haushalt für die Bahnstrecke bereitgestellt. Außerdem liegen im Aufbauhilfefonds Sachsen 2002 noch elf Millionen Euro Hochwassergelder für die Bahnstrecke. „Wir gehen davon aus, dass diese Summe auskömmlich ist für den Wiederaufbau“, sagt Peter Welp aus der Pressestelle des Ministeriums. Genaue Zahlen und aktuelle Kostenschätzungen werden sich erst während der Planung ergeben.

Bisher wollte der Freistaat erst weiter bauen, wenn die Finanzierung des ersten Bauabschnitts geregelt ist. Hier ist noch offen, wer die Mehrkosten von über drei Millionen Euro trägt. Nun hat die Regierung aber Sorge, dass die elf Millionen aus dem Fluthilfe-Fonds eingezogen werden, wenn neun Jahre nach der Augustflut 2002 nicht endlich gebaut wird. „Jetzt sind beide Bauabschnitte getrennt worden, damit das Geld nicht verfällt“, informierte Landtagsvizepräsidentin Andrea Dombois (CDU).

Strecke teilweise noch intakt

Wann tatsächlich die Arbeiten auf der Strecke beginnen, ist derzeit offen. Erst einmal muss die Planung abgeschlossen werden. Die Eisenbahnfreunde hoffen, dass es dieses Mal schneller geht als beim ersten Bauabschnitt. Auf der Teilstrecke von Freital bis Dippoldiswalde haben schon 2004 Planungen begonnen, ja es gab sogar einen Spatenstich. Bis der Zug tatsächlich wieder fuhr, dauerte es aber vier Jahre. 2008 war es schließlich soweit.

So viel Zeit darf dieses Mal nicht vergehen. Aber Planungen für eine solche Strecke dauern in der Regel einige Monate. Die europaweite Ausschreibung der Arbeiten erfordert ebenfalls ihre Zeit. Dass dieses Jahr noch Bauarbeiten beginnen können, ist also unwahrscheinlich.

Der Bauabschnitt von Dippoldiswalde bis Kipsdorf ist aber auch weniger kompliziert zu bauen als es der erste Bauabschnitt war. Zwischen Dippoldiswalde und Ulberndorf ist ein Abschnitt entlang der B170 und über die Weißeritz bereits im Zuge des Straßenbaus neu geplant und parallel zur Straße weitgehend gebaut worden.

Der Abschnitt zwischen Obercarsdorf und Schmiedeberg ist intakt. Dort sind im vergangenen Winter sogar Personenzüge gefahren. Auf den übrigen Abschnitten fehlen teilweise die Gleise. In Obercarsdorf muss die Brücke über die Rote Weißeritz erneuert werden.

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