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Die SZ hat die Bürger zum Urlaub in der Heimat befragt – die Weißeritztalbahn spielt dabei eine wichtige Rolle.

08.08.2017
Von Franz Werfel

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Mit einem Sonderzug hat die Weißeritztalbahn am 17. Juni ihren Betrieb auf der Strecke zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf wieder aufgenommen.

© dpa

Osterzgebirge. Zu Hause, wo andere Urlaub machen – längst nicht auf jede Region kann man diesen Spruch sinnvoll anwenden. Doch auf die beiden Tourismusgebiete des Landkreises, die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge, trifft er zu. Das bestätigt nun erneut eine aktuelle Umfrage, die die Sächsische Zeitung in den vergangenen Monaten bei Lesern und Nichtlesern durchgeführt hat. Dabei ging es darum, ob und wie die Bürger ihre Heimat für Ausflüge nutzen. Zwar ist die Umfrage nicht repräsentativ, da die Befragten willkürlich ausgewählt wurden. Dennoch zeichnet sie – wegen der hohen Teilnehmerzahl von gut 1 300 Einwohnern des Landkreises – ein gutes Stimmungsbild aus der Region.

So haben vier von fünf Befragten angegeben, dass sie in diesem Jahr schon mindestens einmal einen Ausflug in die Sächsische Schweiz oder das Osterzgebirge unternommen haben. Die Frage, ob sie eine der beiden Tourismusregionen guten Bekannten für einen Tagesausflug empfehlen würden, bejahten 96 Prozent. Für einen mehrtägigen Urlaub würden 92 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ihre Heimat eigenen Bekannten empfehlen. Dass der Tagestourismus sowohl im Osterzgebirge als auch in der Sächsischen Schweiz eine wichtige Rolle spielt, bestätigen die beiden großen Tourismusverbände. Weil Tagesgäste aber nicht in der Region übernachten, kann man sie statistisch nicht erfassen. Die letzte Studie zum Tagestourismus im Erzgebirge stammt aus dem Jahr 2007. Zusammen mit der Industrie- und Handelskammer hatte der Tourismusverband Erzgebirge die Tagesurlauber mit rund 23 Millionen Aufenthaltstagen berechnet. Dem standen im vergangenen Jahr drei Millionen gebuchte Übernachtungen gegenüber. Demnächst will der Verband für das Erzgebirge eine neue Studie zu Tagesgästen in Auftrag geben, teilt Sprecherin Doreen Burgold mit. „Der Tagestourismus spielt für das Reisegebiet Erzgebirge eine bedeutende Rolle“, sagt sie.

Ähnlich sieht es in der Sächsischen Schweiz aus. Zu den 1,5 Millionen statistisch erfassten Übernachtungen kam 2016 eine weitere Million in Hotels und Pensionen hinzu, die weniger als zehn Betten haben. Das entspricht insgesamt fast 700 000 Besuchern, sagt Tino Richter. Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz schätzt, dass jährlich noch sieben bis acht Millionen Tagesgäste hinzukommen. Diese Gäste besuchen einzelne Stationen, kommen zum Klettern – und kehren in die Gaststätten vor Ort ein.

Zwar sei der Verband nicht vordergründig für die Urlauber aus der Heimatregion da. Denn Aufgabe sei es, die Sächsische Schweiz in Deutschland und dem Ausland zu bewerben. „Aber natürlich profitieren auch die Bürger aus der Region von unseren Veranstaltungen und den Informationen“, so Richter. Die neue Freizeitbroschüre, die in Dresden und Umgebung verteilt werde, musste sein Team in diesem Jahr schon nachdrucken. „Wenn Einwohner des Landkreises uns anrufen, beraten wir auch sie kostenlos am Telefon, etwa zu Wanderrouten.“ Auch von anderen Beratungsangeboten des Verbandes kann jeder profitieren. So etwa vom Tourismus-Blog oder der Smartphone-App, mit der sich Nutzer unkompliziert Ausflugstipps aufs Handy holen können. „Die von uns erstellten 20 Tipps für schlechtes Wetter gehören zu den meistabgerufenen Internetseiten unseres Webauftrittes“, sagt Tino Richter.

Von Schlechtwettervorschlägen haben auch die Einwohner des Osterzgebirges etwas. Seit sieben Wochen ist mit der wiedereröffneten Strecke der Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf eine weitere Attraktion hinzugekommen. „Alle historischen Bahnen sind absolute touristische Highlights im Erzgebirge“, sagt Doreen Burgold. Die Erzgebirgsbahn, die Fichtelbergbahn und die Weißeritztalbahn werden in Broschüren, Anzeigen und im Internet beworben. In der SZ-Umfrage gaben fast 90 Prozent der Teilnehmer an: Die Strecke bis nach Kipsdorf wird zur Attraktivität des Osterzgebirges beitragen.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/schoen-hier-zu-hause-3744928.html

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