DB-Schild prangt noch immer am Dippoldiswalder Bahnhof

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Donnerstag, 8. Juli 2010

Von Regine Schlesinger

Weithin sichtbar prangt das DB-Logo noch am einstigen Empfangsgebäude des Bahnhofs, obwohl sich das Unternehmen schon längst aus Dippoldiswalde verabschiedet hat. Foto: Stadtverwaltung

Weithin sichtbar prangt das DB-Logo noch am einstigen Empfangsgebäude des Bahnhofs, obwohl sich das Unternehmen schon längst aus Dippoldiswalde verabschiedet hat. Foto: Stadtverwaltung

Die Deutsche Bahn hat sich aus Dipps verabschiedet. Ihr Logo wird der Stadt aber wohl noch eine ganze Weile erhalten bleiben.

Dieter Teichmann, Eisenbahnfan aus Dippoldiswalde, ist aufgefallen, dass es die Deutsche Bahn offenbar noch immer in Dippoldiswalde gibt. Obwohl sie sich schon vor Jahren als Betreiber der Weißeritztalbahn zurückgezogen hat, prangt das DB-Logo noch immer groß und unübersehbar am ehemaligen Empfangsgebäude auf dem Bahngelände in Dippoldiswalde. „Wann wird es endlich entfernt?“, fragt Dieter Teichmann. Nach seiner Meinung kann das nicht Sache der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) sein, die inzwischen der Betreiber der Schmalspurbahn ist, und auch nicht Sache der Stadt. Denn das Gebäude gehört weder der SDG noch der Stadt, Eigentümer ist vielmehr eine Immobilienfirma.

Bahn ist in der Pflicht

Doch auch die sieht der Dippser Kleinbahnfreund nicht in der Pflicht, sondern die Deutsche Bahn. Die Stadt sollte ihr Druck machen, damit das irreführende DB-Logo verschwindet, fordert Teichmann. Und wenn die Bahn einmal beim Aufräumen sei, sollte sie gleichzeitig ein von ihr aufgestelltes Warnschild entfernen. Es weist vorm Bahnhofsgebäude darauf hin, dass das Betreten des Geländes für Unbefugte verboten ist.

Ebenfalls als ärgerlich empfindet Dieter Teichmann den Anblick des ringsum zugewucherten Gebäudes, besonders mit Blick darauf, dass am dritten Juliwochenende wieder das Kleinbahnfestival stattfinden wird und dann auch auf dem Dippser Bahnhof als derzeitige Endstation der Weißeritztalbahn einiges los ist. „Da wird wohl die Stadt Dippoldiswalde wieder einspringen müssen, dort Ordnung und Sauberkeit herzustellen“, vermutet er.

So ist es, bestätigt die Dippoldiswalder Hauptamtsleiterin Irena Hoffmann. Die Grasmahd übernimmt der städtische Bauhof. Viel mehr könne die Stadt aber nicht machen. „Wir dürfen das Gelände für das Kleinbahnfestival benutzten, müssen aber ansonsten immer sehen, dass wir uns hier auf fremdem Grund und Boden bewegen“, erklärt sie.

Was das DB-Logo und das Warnschild betrifft, so sieht die Amtsleiterin für die Stadt daher auch keinen Handlungsbedarf und somit auch keine Veranlassung, deren Entfernung vom Grundstückseigentümer zu verlangen.

Kauf offenbar gescheitert

Anders läge die Sache sicher, wäre die Stadt, wie von ihr angestrebt, inzwischen selber Eigentümerin des einstigen Empfangsgebäudes. Doch dieses Vorhaben scheint gescheitert. Die Immobilienfirma, die das Dippser Bahnhofsgebäude erworben hat, will noch rund 50000 Euro dafür haben. Diesen Betrag hält die Stadt für viel zu hoch. Denn der Zustand des Gebäudes ist nicht mehr der beste. Dippoldiswalde hatte daher etwa die Hälfte des geforderten Betrages als Kaufpreis angeboten und seitdem nichts wieder von den Eigentümern gehört.

Die SZ hat in Sachen DB-Logo und Warnschild bei der Deutschen Bahn angefragt. Sobald die Antwort da ist, wird die Redaktion darüber informieren.

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