Alte Rügen-Lok dampft zum Bahnfest

Von Verena Weiß

Zum Festival der Bimmel fahren am Wochenende 44 Züge zwischen Freital und Dipps. Darunter ist auch ein echtes Unikat.

Wer ganz genau hinsieht, erkennt sie schon auf den ersten Blick. Während die anderen Loks in gewohntem Grün daher schnaufen, fällt ihre blau-schwarzes Färbung auf. Die Aquarius C ist zurzeit auf Besuch in Freital.

Ab morgen wird die 73 Jahre alte Lady mit maximal 30 Kilometer pro Stunde über die 750 Millimeter Spurweite durch den Rabenauer Grund dampfen. Dann findet zum vierten Mal das Schmalspurbahnfestival statt. Für die Aquarius C ist es hingegen eine Premiere. Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) ist froh, dass er die Lok auf die Strecke der Weißeritztalbahn bekommen konnte. „Purer Zufall“, sagt Mirko Froß und schmunzelt. Denn die Aquarius C, genau genommen eine Schlepptenderlokomotive, machte gerade zur Hauptuntersuchung in Sachsen Station.

Sie gehört zwar der Sächsischen Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft Preßnitztalbahn, rollte aber bis vor einigen Jahren noch über die Gleise der Rügenschen Kleinbahn. Im Einsatz ist sie dort aber nur noch selten. Die 40,7 Tonnen schwere Lokomotive, übrigens die einzige ihrer Baureihe, wird meist geschont und schmückt hauptsächlich den Fahrzeugpark der Rügenschen Bäderbahn.

Am Wochenende will Mirko Froß mit der seltenen Lok Aquarius C einen Höhepunkt für die Festbesucher schaffen. „Ich denke, sechs Wagen können wir ihr auf der Strecke hier zumuten“, sagt er. Dazu wird sogar extra ein Lokomotivführer aus Rügen anreisen, der die Freitaler und Dippser Lokomotivheizer in die technischen Besonderheiten der Lok einweist. Neben der Aquarius C werden zum Bahnfestival vier weitere dampfende Stahlrösser im Einsatz sein: zwei Loks der Gattung VII K und zwei Loks der Gattung IV K. Außerdem sind neben den gewohnt 24 Zügen der Weißeritztalbahn wieder 20 zusätzliche Züge bestellt. Diese verkehren am gesamten Wochenende zwischen den Bahnhöfen Freital-Hainsberg, Freital-Coßmannsdorf, Rabenau, Spechtritz, Seifersdorf, Malter und Dippoldiswalde.

Vielleicht rollen die Züge sogar bald bis Kipsdorf. Denn pünktlich zum Schmalspurbahnfestival unterzeichnen heute die Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft und Bernd Sablotny vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr den Vertrag, der den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn bis Kipsdorf besiegelt.

www.vvo-online.de

www.weisseritztalbahn.com

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung, Freitag, 13. Juli 2012
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3106684

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