Mättig stellt Geld für die Bimmel infrage

Freital

Die Weißeritztalbahn wird als öffentlicher Nahverkehr bezahlt. Nun fallen woanders Busse weg. Das weckt Begehrlichkeiten.

25.09.2013 Von Matthias Weigel

Im Streit um die Einstellung der Buslinie 71 hat Freitals OB Klaus Mättig (CDU) die derzeitige Finanzierungspolitik des öffentlichen Nahverkehrs infrage gestellt. „Das Geld darf nicht in andere Zwecke oder für zusätzliche Spielereien fließen, sondern muss dahin gehen, wo Leute auch tatsächlich befördert werden“, sagte er am Rande einer Einwohnerversammlung in Freital-Kleinnaundorf. Auf SZ-Nachfrage bestätigte Mättig, dass er damit auch konkret die Weißeritztalbahn meine.

Die Schmalspurbahn sei toll, ohne Frage, so Mättig. Ob es aber noch gerechtfertig sei, dass die Fahrten aus dem Topf des Nahverkehrs finanziert werden, sei fraglich. Man dürfe durchaus bezweifeln, ob die Bimmel diese Funktion tatsächlich in dem Maße wahrnehme, oder nicht doch eher touristische Attraktion sei. Wie es mit dem Betrieb des im Wiederaufbau befindlichen Abschnitts nach Kipsdorf weitergeht, ist zudem offen. Vor dem Hintergrund, dass nun woanders Linien eingespart werden oder Gelder für Alternativen fehlen, dürfe man das schon diskutieren, so Mättig.

Der Freistaat hatte seit 2010 im Nahverkehr gekürzt – allein 8,4 Millionen Euro jährlich im Verkehrsverbund Oberelbe. Wird da die Weißeritztalbahn – obwohl einzelne nachfrageschwache Fahrten ausgedünnt wurden – zum Luxus? Zumindest müsse man schleunigst überlegen, ob es nicht einen anderen Weg zur Finanzierung der Bimmel gibt, solange Geld für den Nahverkehr vor Ort fehle, so Mättig.

Wegen angeblich zu geringer Fahrgastzahlen und Einsparungen soll die DVB-Buslinie 71 durch Kleinnaundorf eingestellt werden. Auch der RVD will die Linien in der Region anpassen. Dagegen wehren sich die Einwohner, weil der Ort mangels Alternativen vom Nahverkehr abgekoppelt werde. Ein von mehreren Seiten mitgetragener Kompromiss, die Linie B stattdessen einen Schlenker durch den Ort fahren zu lassen, scheiterte bereits an der Finanzierung. 250000 Euro im Jahr wären nötig.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/maettig-stellt-geld-fuer-die-bimmel-infrage-2671699.html
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