So will die Weißeritztalbahn aufholen

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Die Bimmelbahn hat letztes Jahr Fahrgäste verloren. Mit vielen Veranstaltungen wollen sie die zurückgewinnen.

10.02.2014 Von Franz Herz

Mirko Froß macht nicht den Eindruck, dass er abergläubisch ist. Er ist stellvertretender Betriebsleiter bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft. In dieser Funktion hat ihm aber die 13 großes Pech gebracht. Das Jahr 2013 hat schlecht angefangen mit dem langen Winter, in dem wenig Leute Bahn gefahren sind. Es ist schlecht weiter gegangen mit einem verregneten Frühlingsmonat Mai. Und es kam noch schlechter mit dem Junihochwasser, das die Bahntrasse zerstört hat, sodass die Züge 14 Tage gar nicht fahren konnten. Weiter hat die Flut den Wanderweg im Rabenauer Grund weggespült, und der ist sozusagen das Gegenstück zur Bahn. Viele Ausflügler fahren mit dem Zug und wandern ein Stück. Das geht erst wieder seit Dezember. So kamen zu Mirko Froß’ Pech 13 Prozent Fahrgastrückgang im vergangenen Jahr heraus. Ganze 135000 Fahrgäste sind im letzten Jahr mit der Schmalspurbahn gefahren. Den Rückgang will er wieder aufholen. Die Angebote dafür hat er mit Ralf Kempe von der IG-Weißeritztalbahn gestern auf einer Pressekonferenz vorgestellt. 

Angebot eins: Kooperation mit anderen Tourismusanbietern

Die Schmalspurbahn ist ein Teil des ganzen touristischen Angebots in der Region. Wenn viele Anbieter zusammenarbeiten, können sie viel erreichen. Das hat das Festwochenende an der Talsperre Malter gezeigt in Verbindung mit dem 130. Geburtstag der Weißeritztalbahn. Daher verstärkt die Dampfeisenbahngesellschaft solche Kooperationen.So können jetzt Touristen, welche die Erzgebirgscard besitzen, diese auf der Weißeritztalbahn als Fahrkarte für eine Hin- und Rückfahrt nutzen. Auch beim Schmalspurbahn-Festival am 19. und 20. Juli gliedert sich die Weißeritztalbahn in die ersten erzgebirgischen Eisenbahn- und Oldtimererlebnistage ein.Weiter hoffen die Bahnverantwortlichen, dass dieses Jahr vor allem der Weg durch den Rabenauer Grund auch für Radfahrer wieder nutzbar wird. „Das bekommen wir mit dem Sachsenforst hoffentlich bis zum Saisonstart hin“, sagt Froß. Denn die Bahn will sich gerne als Teil des Radtourenangebots profilieren. Sie hat eine Tourenkarte ausgearbeitet mit zwei Verbindungen von Dippoldiswalde nach Freital. 

Angebot zwei: Die gute alte Zeit lebt wieder auf

Der besondere Reiz der Weißeritztalbahn ist es, dass hier ein wenig die Zeit stehengeblieben ist. Das wissen vor allem Touristen zu schätzen, in deren Heimat solche Bahnlinien schon vor Jahrzehnten eingestellt wurden. So gibt es jetzt in den Februarferien und erneut im Oktober ein Nostalgieangebot. Die alten Reisewagen, die noch auf dem Stand der 1970er-Jahre sind, fahren dann im Regelbetrieb. „Gepäcknetze, Ofen im Abteil und Holzklappsitze“, zählt Ralf Kempe einige der Besonderheiten auf, die zu erleben sind.

 Angebot drei: Musik und Kultur auf schmalen Schienen

Besondere Attraktionen sollen zusätzliche Fahrgäste in die Bahn locken, wie Braumeisters Dampfzug oder der Dixielandzug. Letztes Jahr war dafür eine Premiere geplant, die wegen der Juniflut ausgefallen ist. Sie wird dieses Jahr nachgeholt. Am 22. Juni werden Sänger vom Kreuzchor mitfahren und Volkslieder singen.

www.weisseritztalbahn.com

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