Planung für Weißeritztalbahn verzögert sich

SZ-Online vom Freitag, 14.02.2014

Bäume werden in den nächsten Tagen an der Schmalspurstrecke gefällt. Doch sonst ist vom Bau noch nichts zu sehen.

 

13.02.2014 Von Franz Herz

Der Verkehrsverbund Oberelbe und die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) rühren die Werbetrommel für die Weißeritztalbahn, jedoch nur für das untere Teilstück bis Dippoldiswalde. Um den Wiederaufbau auf den oberen elf Kilometern von Dippoldiswalde bis Kipsdorf bleibt es zurzeit ausgesprochen ruhig.

 

Mirko Froß von der SDG , versichert jedoch, dass die Vorbereitungen für den Wiederaufbau weiter vorangehen. „Es handelt sich aber um Planungsarbeiten. Da sieht man an der Strecke nicht viel davon“, sagt er. Auf gar keinen Fall lässt sich Froß auf einen Termin festlegen, wann die 2013 begonnenen Planungen abgeschlossen sein werden. Es hat im Zug der Arbeiten auch verschiedene Veränderungen gegeben. Die Planer mussten verschiedene Bauwerke gründlicher untersuchen, als erst erwartet. Die Brücken an der Bahnstrecke sind oft 70 Jahre und älter. Auch wurde das Thema Hochwasserschutz nach den Unwettern im Juni 2013 noch einmal neu beleuchtet.

 

Ursprünglich hat die SDG mit fünf Monaten Planungsdauer gerechnet. Aber das reicht nicht für die komplizierte Aufgabe. Die Planer sind auch auf Zuarbeiten angewiesen. So sind derzeit zwei Brückenüberbauten in Obercarsdorf aufgebockt. Dort werden die Stahlkonstruktionen eingehend untersucht, auch auf verborgene Schäden, und überholt. Das sind alles noch Vorarbeiten, welche Grundlagen für die Planung bringen. Solche Erkenntnisse benötigen die Ingenieure, um die Planung abschließen zu können und auch die voraussichtlichen Kosten für die Bauarbeiten zu schätzen. Ganz offensichtlich wird es noch eine Weile dauern, ehe es die Planung vorliegt. Und selbst wenn die Unterlagen komplett sind, werden noch mehrere Monate ins Land gehen, ehe die Hauptbauarbeiten beginnen können. Denn ein Bauauftrag mit diesem Umfang muss europaweit ausgeschrieben werden. Ein derartiges Verfahren dauert in der Regel vier Monate, befürchtet Frost.

 

Angesichts dieser Lage muss man nur eins und eins zusammenzählen, um darauf zu kommen, dass es dieses Jahr wahrscheinlich nichts mehr wird mit dem handfesten Wiederaufbau zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf. Doch ein kleiner Schritt zur Bauvorbereitung wird in den nächsten Tagen gemacht. Die Büsche und Bäumchen, die in den letzten Jahren über die Trasse gewachsen sind, werden abgesägt. Solche Arbeiten sind nur von November bis Februar zulässig, daher drängt hier die Zeit. Außerdem ist klar, wenn gebaut werden soll, muss die Trasse frei sein.

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