Mehr Kohle für den Dampf

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Bei der Weißeritztalbahn ändern sich ab 1. November die Preise. In einigen Fällen wird es billiger, in anderen aber richtig teuer.

29.09.2014 Von Matthias Weigel

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Schönheit hat ihren Preis: DieWeißeritztalbahn dampft auch weiter über das Viadukt der Talsperre Malter. Fahrgäste müssen dafür aber jetzt tiefer in die Tasche greifen.
Foto: Egbert Kamprath

Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) erhöht zum 1. November die Preise für ihre Schmalspurbahnen. Wie aus der Internetseite hervorgeht, ändert sich für Lößnitzgrund- und Weißeritztalbahn nahezu das komplette Preisgefüge. Für die Fichtelbergbahn werden nur vereinzelt Preise angepasst. Die letzte Fahrpreisanpassung bei der SDG gab es 2012.

Bei der Weißeritztalbahn kostet die normale Einzelfahrt in der niedrigsten Preisstufe künftig 2,20 Euro statt bisher 2 Euro. Für Fahrten zur aktuellen Endstation Dipps werden für die normale Einfachfahrt dann 7,70 Euro statt 7,20 Euro fällig – das sind über sieben Prozent mehr. Die Steigerung liegt damit auf dem verhältnismäßigen Niveau von vor zwei Jahren. Bei der Hin- und Rückfahrt steigen die Preise entsprechend, allerdings kostet dieses Ticket nicht mehr wie früher einfach das doppelte der Einzelfahrt, sondern im Vergleich zu zwei Einzeltickets können Fahrgäste hier bis zu einen Euro sparen.

Teuer wird es allerdings künftig für Familien. Zwar führt die SDG nun eine durchgängige Differenzierung für Familien-Einzelfahrten nach den üblichen vier Preisstufen ein. Für die Familientageskarte schafft sie aber genau das ab. So gab es bislang preisstufenabhängige Tickets zwischen 18 und 30 Euro. Künftig wird nur noch ein einheitliches Familientagesticket für 36 Euro angeboten. Bei den anderen Tagestickets war das schon bisher der Fall. Hier sinken ab November gar die Preise:  So kostet die normale Tageskarte statt 20 nur noch 16 Euro, die für Kinder ab sechs Jahren nur noch acht statt bisher 10 Euro.

Abgeschafft wurde ebenso die Zehnerkarte, mit der man zwischen Freital und Dipps fast um die Hälfte günstiger unterwegs war. Bei der neuen Fünferkarte lassen sich aber ebenfalls noch bis zu 40 Prozent sparen. Günstiger als normale Einzeltickets bleiben auch die Gruppenkarten, die aber auch im Preis angezogen haben. Die Preise für Hund, Fahrrad und Gepäck bleiben wie bislang bei 2 Euro. Kinder bis sechs Jahre fahren weiterhin kostenfrei mit.

SDG-Chef Roland Richter begründet die Tarifsteigerung mit den allgemein gestiegenen Preisen, an der auch die SDG nicht vorbeikäme. Vor allem Personal und Betriebsmittel hätten sich verteuert. „Wir bitten um Verständnis, dass wir das über den Fahrpreis abbilden müssen“, sagt Richter. Andere Möglichkeiten hätte man nicht. „Wir übertreiben das aber nicht“, sagt Richter in Anbetracht von stabilen Preisen in den vergangenen zwei Jahren und dieser aktuellen Anpassung. Die falle seiner Meinung nach moderat aus.  Zum Vergleich: im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) stiegen die Preise seit 2012 jährlich: um 4,4, 3,6 und im Herbst um weitere 3,2 Prozent.

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