Drei Firmen wollen Weißeritztalbahn wieder aufbauen

Sächsische Zeitung vom Dienstag, 19.01.2016

Wer den Wiederaufbau übernimmt, entscheidet sich bald. Die Bieter kommen aus Sachsen und Umgebung.

Von Franz Herz

Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft an einer Brücke, die beim Aufbau oberhalb von Buschmühle wieder eingebaut wird.

Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft an einer Brücke, die beim Aufbau oberhalb von Buschmühle wieder eingebaut wird. © Matthias Weigel

Freital. In der vergangenen Woche ist die Bieterfrist für den Wiederaufbau der Schmalspurbahnstrecke von Dippoldiswalde bis Kipsdorf abgelaufen. Drei Firmen haben dafür Angebote abgegeben, wie Betriebsleiter Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft informierte. Die Ausschreibung ist zwar europaweit gelaufen, die Bieter kommen aber alle aus Sachsen und angrenzenden Bundesländern.

Jetzt werden die Angebote bei der Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau in Dresden geprüft, ehe die Entscheidung fällt, wer den Auftrag bekommen wird. Das kann mehrere Wochen dauern, schätzt Froß. Immerhin geht es hier um ein Millionenprojekt. Nun wäre es nicht das erste Mal, dass der Wiederaufbau versprochen, begonnen, sogar mit Spatenstich gefeiert und dann doch wieder verschoben wurde. Aber wenn dieser Auftrag jetzt rausgeht, sollte eigentlich nicht mehr viel passieren. Bei der jetzigen Ausschreibung geht es um die wichtigsten Bauarbeiten für den Wiederaufbau.

Die komplette Bahnstrecke wird jetzt wiederhergestellt. Die Planer haben das Vorhaben in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Der Erste umfasst die Strecke von Dippoldiswalde bis Schmiedeberg. Hier sind 21 Bahnübergänge über verschiedene Wege und Straßen zu errichten oder zu erneuern. 16 Durchlässe, wo Bäche unter der Bahn durchfließen, müssen gereinigt und in Ordnung gebracht werden. Teilweise soll die Baufirma alte Gleise und Schwellen entfernen und neue einbauen. Eine technische Besonderheit wird die Brücke über die Rote Weißeritz an der Kellerkurve in Obercarsdorf. Diese wird so gebaut, dass sie im Hochwasserfall angehoben werden kann, damit sie kein Hindernis für den Fluss darstellt. Auch die Sanierung der Bahnsteige in Ulberndorf, Obercarsdorf, Schmiedeberg-Naundorf und im Bahnhof Schmiedeberg gehört mit zum Auftrag. Im oberen Abschnitt sehen die Arbeiten etwas anders aus. Hier geht es um die Erneuerung auf der freien Strecke zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf.

Kleinbahnadvent auf der ganzen Strecke

Dort sind fünf Bahnübergänge und sieben Durchlässe in Ordnung zu bringen. Da die Bahn direkt neben dem Fluss entlangführt, müssen mehrere Gabionen und Stützwände gebaut werden, die das Gleis schützen. Auf diesem Abschnitt sind nur noch zwei Haltestationen zu sanieren, Schmiedeberg-Buschmühle und der Bahnhof Kipsdorf. In Kipsdorf werden auch die Befehlsstelle, die Lokwasserversorgung und die Bahnhofsuhr saniert.

Die Sanierung des Lokschuppens in Kipsdorf ist von diesem Auftrag abgetrennt worden, weil es sich dabei um ein Hochbauprojekt handelt, das unabhängig vom Wiederaufbau der Strecke abgearbeitet werden kann. Die Ausschreibung dafür ist ebenfalls abgeschlossen. Hier liegen zwei Angebote vor, die derzeit geprüft werden.

So soll der Bau im Frühjahr starten. Am Kipsdorfer Lokschuppen sollen die Arbeiten bis August abgeschlossen sein. An der Strecke soll der Bau im März losgehen und Ende September fertig sein. Da wäre auch bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten genügend Puffer, um den Kleinbahnadvent wie geplant 2016 auf der ganzen Strecke von Freital bis Kipsdorf zu feiern.

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