Hase, Igel und Entlein flitzen über die Bühne

Das Puppentheaterfest im Osterzgebirge wird am Freitag eröffnet. Besucher können sogar mit der Weißeritztalbahn fahren und landen direkt im Theater.

04.10.2018

Osterzgebirge. Wenn in diesen Tagen ein Holzkopp um die Ecke guckt, keine Panik. Das kann ganz harmlos, unterhaltsam und auch noch geistreich sein. Denn Herbstzeit ist im Osterzgebirge Puppenzeit. Der Verein KulturGeschichte Bärenfels präsentiert mit Partnern in der Region ab Freitag, dem 5. Oktober, zum nunmehr 14. Mal das Osterzgebirgische Puppentheaterfest.

Der Bärenfelser Gastwirt Jan Kempe und Puppenspieler Hans-Joachim Hellwig aus Dresden hatten 2005 eine alte Bärenfelser Tradition aufleben lassen. Puppenspieler Paul Hölzig, einer der Besten in Sachsen, hatte in Bärenfels einst eine Heimat und Spielstätte gefunden, nachdem er im Zweiten Weltkrieg in Dresden ausgebombt worden war. Als er Mitte der 1950er-Jahre nach Westdeutschland ging, verschwanden auch die Bärenfelser Puppenspiele – bis sie zu neuem Leben erweckt wurden. Das Fest hat sich einen Namen gemacht, lockt bis zu 1 800 Besucher an. Auch diesmal gibt es an drei Tagen über 20 Vorstellungen. Namhafte Puppenbühnen aus Deutschland werden erwartet. „Wir freuen uns auf langjährige Fans des Puppentheaters und neugierige Entdecker des Genres“, sagt der künstlerische Leiter Jens Hellwig aus Radebeul, der 2016 den Staffelstab von seinem Vater übernahm. „Wir sind sicher, auch in diesem Jahr für jeden Geschmack etwas anbieten zu können.“

Für die kleinen Gäste: Märchenhafte Puppenspiele

Kinder haben oft den ersten Kontakt zum Theater durch das Puppenspiel. Das ist bei dem Festival im Osterzgebirge nicht anders. Für die kleinen Besucher gibt es mehrere Veranstaltungen. Schon ab drei Jahre zum Beispiel können sie die Vorstellung am Sonnabend, 10.30 Uhr, im Bärensteiner Geißlerhaus „Wind im Gummistiefel“ vom Theater Fusion aus Berlin sehen. Karten gibt es auch noch für das Figurentheater rudolf & voland aus Birkwalde, das am Sonnabend, 10.30 Uhr, im Gasthof Bärenfels „Die 3 kleinen Schweinchen“ zeigt. Das Stück ist geeignet für Kinder ab vier Jahre. Auch im Vereinshaus Johnsbach ist am Sonnabend noch Platz. Dort können Kinder ab fünf Jahre um 14.30 Uhr „Die Weihnachtsgans Auguste“ vom schwarzweißfigurentheater aus Nordhausen erleben.

Für Nachtschwärmer: Bärenfelser Nächte sind lang

Das Osterzgebirgische Puppenfestival hat von Anfang an Wert darauf gelegt, dass Puppentheater nicht nur etwas für Kinder ist. Es gab immer auch hochwertige Angebote für Erwachsene. Höhepunkt ist „Die lange Nacht des Puppenspiels“ am Samstagabend, wenn der Gasthof Bärenfels zur Theaterbühne wird. Erst zeigt das Theater Maskotte aus Buchholz das Stück „Schöner leiden“, danach haben alle Künstler, die sich am Fest beteiligen, noch ihre Auftritte.

Für Entdecker: Zwei neue Spielstätten

Die Veranstalter haben das Festival über Bärenfels hinaus wachsen lassen. An zehn Orten zwischen Altenberg, Dippoldiswalde, Glashütte und Seyde gibt es Vorstellungen. Und die Veranstalter sind immer wieder bemüht, neue Spielstätten zu finden und einzubeziehen. So sind diesmal erstmals dabei das Geißlerhaus Bärenstein und das Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein.

Für Reisende: Mit der Weißeritztalbahn in den Theater-Bahnhof

Wer zwei Erlebnisse verbinden will, kann mit der Weißeritztalbahn bis Kurort Kipsdorf fahren. Dort wird der Bahnhof zur Theaterbühne. Am Freitag, 9.45 Uhr, führt das Theater Fingerhut aus Leipzig „Das Elefantenkind“ auf und am Sonnabend, 16 Uhr, das Figurentheater Steffi Lampe aus Leipzig „Das Tierhäuschen“. Am Sonntag, 11.30 Uhr, zeigt das Theater Maskotte aus Buchholz „Däumelinchen“.

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