Obercarsdorfer setzt ein Zeichen für die Bahn

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Mittwoch, 24. November 2010

Von Franz Herz
Seit August 2002 fahren zum ersten Mal nach acht Jahren wieder Passagierzüge auf den Gleisen zwischen Obercarsdorf und Schmiedeberg. Was bieten die beiden Orte zu diesem besonderen Anlass?

Pyramidenanschub ist ein Höhepunkt für Bahntouristen

Die Schmiedeberger haben großes Glück. Der Verkehrsverbund Oberelbe, die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft und die Interessengemeinschaft (IG) Weißeritztalbahn lassen die Sonderzüge jetzt am ersten Adventswochenende fahren. Das ist auch der Termin des Schmiedeberger Pyramidenanschubs mit Weihnachtsmarkt. So hat der Ort doch am Sonnabend einen touristischen Höhepunkt zu bieten, wenn die Fahrgäste kommen. Die Ankündigung der Sonderfahrten Anfang November kam für die Gemeinde überraschend. „Besondere Aktivitäten über das hinaus, was ohnehin geplant ist, haben wir jetzt nicht ins Auge gefasst“, sagt Bürgermeister Volkmar Kaupert (CDU).

Auch der Mosaikkünstler Klaus-Peter Dyroff, der im Bahnhofsgebäude sein Atelier betreibt, wurde von der Aktion überrascht. „Es ist schade. Aber genau diese Woche sind wir nicht da“, sagt er.

So wird in Schmiedeberg ein Schild am Bahnhof stehen, das den Fahrgästen den Weg zum Weihnachtsmarkt zeigt, der aber nur am Sonnabendnachmittag stattfindet. Am Sonntag ist das Angebot im Ort dünn. „Das Schulmuseum hat geöffnet“, informiert Steffen Arndt, der in der Gemeindeverwaltung für Tourismus verantwortlich ist. Das Hotel „Zur Post“ öffnet ganz normal, hat aber keine Sonderaktionen geplant, wie Wirtin Petra Seifert informierte.

Fahrgäste sollen ihren

Spass haben am Wildgehege

In Obercarsdorf gibt es am Sonntag geführte Wanderungen. Dann holt Lothar Göbel, Inhaber des Forsthofs im Ort, die Fahrgäste um 11.35 und 14.05Uhr am Bahnhof ab. Die Tourismusgemeinschaft Silbernes Erzgebirge hat ihn angesprochen. „Wir haben zwar vor Weihnachten alle Hände voll zu tun. Aber das machen wir für die Bahn. Wir müssen doch ein Zeichen setzen und den Fahrgästen zeigen, was alles ringsherum geboten ist“, sagt Göbel. Er führt die Gäste zum Weihnachtsbaumfeld und zum Wildgehege. „Dort können sie bei der Wildfütterung dabei sein. Die werden schon Spaß haben“, verspricht er. Andere Angebote für Bahntouristen in Obercarsdorf kennt er nicht.

Der Verein Obercarscorf Event, der sich um Veranstaltungen kümmert, wurde von den Bahnfahrten zu kurzfristig überrascht, informierte die Vorsitzende Karin Fritsche. „Wir haben nichts geplant.“

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