Sachsens Schmalspurbahnen sollen fusionieren

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Dienstag, 20. Juli 2010

Die Geschäftsführer aller Betreibergesellschaften sind gesprächsbereit.

Meißen. Sachsens Verkehrsverbünde müssen nächstes Jahr mit 7,5 Prozent weniger Geld vom Freistaat auskommen. Neu ist das nicht – nur die Methode, damit die Dampfeisenbahnen dabei nicht von der Bildfläche verschwinden: Der Verein Sächsischer Schmalspurbahnen fordert, die fünf Strecken von nur noch einer Betreibergesellschaft führen zu lassen. Bisher sind es drei. Deren Geschäftsführer sind gesprächsbereit.

Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft betreibt Lößnitzgrundbahn, Weißeritztalbahn und Fichtelbergbahn. Geschäftsführer Roland Richter sagt: „Wir haben gute Erfahrungen gemacht, drei Linien unter einem Dach zu führen.“ Allerdings sei das Einsparpotenzial bei einer Fusion gering. Schließlich könne man bei einer Lokreparatur keine Abstriche machen. Wenn überhaupt, lohne sich nur die Zusammenlegung der Verwaltungen.

Dem stimmt Ingo Neidhardt zu. Der Geschäftsführer der Sächsischen Oberlausitz-Eisenbahngesellschaft, welche die Zittauer Schmalspurbahn betreibt, fragt: „Jedes der drei Unternehmen hat einen Marketing-Verantwortlichen, einen Geschäftsführer und pro Strecke einen Betriebsleiter. Muss das sein? Wenn unsere Mittel schon gekürzt werden, dann sollten wir das über eine Fusion abfangen, nicht mit ausgedünnten Fahrplänen.“

Die Geschäftsführer dürfen nicht allein verhandeln. Das Sagen haben die Gesellschafter, zum Beispiel die Landkreise und Kommunen an den Strecken. Der Meißner Landrat Arndt Steinbach (CDU) will sich zunächst nicht äußern. Ihm liege kein Vorschlag auf dem Tisch, sagte eine Sprecherin.

Damit die Fusion nicht im Sande verläuft, soll nun der Schmalspurbahn-Verein das Eis brechen und als Vermittler zwischen Gesellschaftern und Betreibern agieren, sagt Neidhardt. (sr)

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