Autorenarchiv
Dampf im Rabenauer Grund
Am Wochenende wird die Schmalspurbahn gefeiert.
16.07.2015

Rund 10 000 Besucher werden am Wochenende zum siebten Schmalspurbahn-Festival entlang der Strecke zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde erwartet. „Dampfende Lokomotiven, Oldtimer-Rundfahrten und Akrobatik, Musik und Zauberei auf der Bühne sind beste Zutaten für ein tolles Festival“, sagt Gabriele Clauss, Marketingleiterin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). Auf dem Bahnhofsvorplatz Freital-Hainsberg erwartet die Besucher eine große Oldtimer-Ausstellung. Unter anderem werden dort Rundfahrten mit historischen Bussen angeboten. Außerdem baut der VVO dort für Kinder einen Spielepark auf.
Zu den weiteren Höhepunkten gehört das Wettgrillen am Haltepunkt Freital-Coßmannsdorf direkt am Weißeritzpark. Am Sonnabend steht dort ab 14 Uhr Country-Sänger Tom Astor auf der Bühne. In Rabenau können kleine Gäste Alpakas erleben. An der Endstation in Dippoldiswalde lädt an beiden Festtagen das Kinderfest mit Kinderschminken und Karussell ein. Eine geführte Wanderung von Rabenau zur Talsperre Malter am Sonntag um 12.30 Uhr lässt den Erholungssuchenden Neues entdecken.
Star des Festivals sind die Dampflokomotiven. Die zuständige Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) hat vier unterschiedliche Loks im Einsatz. Am Sonnabend starten Sonderzüge zum Höhenfeuerwerk „Malter in Flammen“ über der Talsperre. (SZ)
Das komplette Programm gibt es im Internet unter www.weisseritztalbahn.com
Mit Volldampf voraus
Am Wochenende steigt das 7. Schmalspurbahn-Festival. Im Einsatz ist dieses Mal ein ganz besonderer Zug.
14.07.2015 Von Tobias Winzer

© frank baldauf
Zwei Dampf-Lokomotiven und Wagen, die fast exakt der sächsischen Staatseisenbahn um 1910 entsprechen – dieser Zug ist der Star des Schmalspurbahn-Festivals am Sonnabend und Sonntag. „Die Traditionsbahn Radebeul ist erstmals mit zwei grünen Lokomotiven der Baureihe IV K vor Ort“, sagt Mirko Froß, Eisenbahnbetriebsleiter der zuständigen Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG). Die Veranstalter rechnen mit rund 10 000 Besuchern.
Auf sie warten nicht nur Fahrten mit den Schmalspurbahnen, sondern auch mehrere Programmpunkte entlang der Strecke von Freital-Hainsberg bis nach Dippoldiswalde. Höhepunkt ist das Höhenfeuerwerk „Malter in Flammen“ am Sonnabend ab 22.30 Uhr über der Talsperre. Sonderzüge bringen Besucher von Freital aus dorthin. Außerdem sind Oldtimer-Ausstellungen in Malter und in Rabenau geplant. In Freital-Hainsberg werden Rundfahrten mit historischen Bussen der Dresdner Verkehrsbetriebe angeboten.
Das komplette Programm und den Fahrplan gibt es unter www.weisseritztalbahn.com oder bei der Hotline des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) 0351 8526555.
Erzgebirgischer Eisenbahn- und Oldtimererlebnis-Sommer 2015
Eisenbahn- und Oldtimererlebnis-Sommer 2015
Entlang der Bahnstrecken wird es im Sommer 2015 viel zu sehen und zu erleben geben. Genießen Sie die herrlichen Blicke aus der Bahn und halten Sie Ausschau nach den glänzenden Oldtimern , die an diesen Tagen an vielen Orten die Bahnstrecken kreuzen. Ein Fest für Fans, aber auch für die ganze Familie. Planen Sie Ihre Wochenendrouten und nutzen Sie die vielen Vorteile der ErzgebirgsCard.
04.07. – 05.07. – Zeitreise durch das Erzgebirge – der Weg ist das Ziel
Zahlreiche Veranstaltungshöhepunkte warten an diesem Wochenende in der Region Schwarzenberg – Annaberg-Buchholz – Kurort Oberwiesenthal – Pressnitztal auf Ihren Besuch.
18.07. – 19.07. – Mit Dampf und Diesel das Erzgebirge erleben
Weißeritztalbahn, Wernesgrüner Schienen-Express, Zellwaldbahn Nossen und August Horch Klassik
01.08. – 02.08. – Ferientour mit der Erzgebirgsbahn
Familienerlebnisse auf Schloss Augustusburg und auf Schloss Wildeck / Zschopau, SommerOldies in Zwönitz
Altbauwagen im Planbetrieb – verlängert bis 22. Februar 2015
Dampflok und Altbauwagen – eine Kombination, die Fahrgäste und Fotofreunde heute nur noch selten im Planbetrieb erleben können.
Wir haben für 2015 zwei feste Zeiträume für den Einsatz der Altbau- und Einheitswagen im täglichen Verkehr geplant.
Vom 07. bis 14. Februar (aufgrund hoher Nachfrage bis 22. Februar) sowie vom 10. bis 17. Oktober wird die Zuggarnitur durchs Weißeritztal dampfen.
Also steigen Sie ein und reisen mit uns ein Stück in die Vergangenheit……⇒
Quelle: SDG
Modellbahnen fahren im Bauernmarkt
21.01.2015
Die Modellbahnfans aus der Region bereiten sich auf den ersten Höhepunkt des Jahres vor. Am Wochenende stellen sie im Sächsisch-Böhmischen Bauernmarkt in Röhrsdorf bei Borthen ihre Anlagen aus. „Auf ca. 400 Quadratmeter werden Heim- und Clubanlagen von Nenngröße N bis Gartenbahn gezeigt“, teilt Steffen Zschüttig vom Modelleisenbahnclub Kreischa mit. „Das Highlight sind dieses Jahr Meterspurbahnen im Modell.“
Neben den Modellbahnfans aus Kreischa sind auch die Vereine aus Rabenau, Dresden, Dippoldiswalde und Radebeul sowie Privatpersonen mit ihren Anlagen vertreten. Die IG Weißeritztalbahn e. V. ist mit einem Infostand vor Ort und verkauft Souvenirs. Ebenfalls erhältlich sind Modelleisenbahnartikel und Eisenbahnliteratur. Bei günstiger Witterung fährt an einem Tag eine 5-Zollbahn für Kinder im Freien. Außerdem kann vor Ort gebastelt werden. (SZ)
Modellbahnausstellung Röhrsdorf: 24.1. von 10-18Uhr, 25.1. von 10-17 Uhr, Eintritt: 3 Euro, Kinder 1 Euro.
99746 ist wieder in Freital-Hainsberg angekommen
Die Lok 99746 war zu einer Zwischenuntersuchung in der Oberwiesenthaler Werkstatt. Sie steht als Reservelok wieder zur Verfügung.
Im Grunde ist alles fertig
Die Flutschäden am beliebten Wanderweg sind beseitigt. Es bleibt aber noch einiges zu tun.
17.12.2014 Von Matthias Weigel

Es ist ein feuchtkühler Morgen im Rabenauer Grund. Friedlich plätschert das Wasser die Weißeritz hinunter. Nur ein paar Jogger und Spaziergänger sind auf dem beliebten Wanderweg zwischen Freital und Rabenauer Mühle unterwegs.
Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, hat in den letzten Monaten rund 600 000 Euro verschlungen – das meiste davon Fluthilfemittel des Freistaats. Denn die hier so friedlich wirkende Weißeritz war im Juni 2013 durch das Tal getobt, nachdem binnen weniger Tage so viel Regen fiel wie sonst in zweieinhalb Monaten. Das Hochwasser, es riss einen erheblichen Teil des Wanderweges weg, beschädigte Ufer und Brücken der Weißeritztalbahn.
Während die Bimmel bald wieder auf der notdürftig reparierten Strecke dampfte, die Schäden am Wanderweg von der Mühle Richtung Spechtritz und Dipps flott behoben werden konnten, blieb der Rabenauer Grund wegen der massiven Schäden gesperrt – Bahn und Kommune registrierten daraufhin einen deutlichen Rückgang bei den Touristenzahlen.
Im Dezember 2013 konnte der Forst den – provisorisch wiederhergestellten – Weg wieder öffnen. Die vollständige Sanierung aber stand damals noch aus. Jetzt, knapp ein Jahr später, kann Forstbezirkschef Wolfram Gläser vor Ort verkünden: „Wir haben das Wesentliche geschafft.“ Seit August wurden in einer gemeinsamen Aktion von Forst und Bahnbetreiber SDG die Ufer und Widerlager der Bahnbrücken mit Natursteinblöcken gesichert, Böschungen befestigt und der Weg auf einer Länge von 760 Metern erneuert bzw. 3 000 Metern neu aufgebaut. Für den abschließenden Wegebau war der Rabenauer Grund zuletzt noch einmal zehn Tage gesperrt. Ein Fertiger, wie er sonst im Straßenbau zum Einsatz kommt, hat eine Decke aus feinem Schottersand aufgebracht. „Das ist schon eine besondere Qualität für einen Waldweg“, sagt Gläser.
Neuralgischer Punkt beim Wiederaufbau war vor allem der Weißeritzknick an der alten Enso-Hütte, die das Hochwasser ebenfalls zerstört hatte. Der Weg wurde hier ein paar Meter Richtung Hang verlegt, die Kurve und das Flussprofil damit aufgeweitet. Für den Schutz der „Brücke 8“ der Weißeritztalbahn errichtete man an der Stelle eine Schutzwand aus Steinen und baute am Widerlager eine Fundamentwand aus Stahlbeton. An der alten Engstelle passt jetzt auch ein Feuerwehr- oder Krankenauto durch – mit verunfallten Ausflüglern oder Bahndammbränden muss schließlich immer gerechnet werden.
Die vom Hochwasser schwer beschädigte Enso-Hütte auf dem Energielehrpfad wurde von dem Energieversorger ersetzt und bekam einen neuen Standort. Rund 15 000 Euro investierte die Enso in den Rastplatz am „Pferdedump“ unterhalb der Arthur-Lohse-Brücke. Der Platz ist sicher, liegt höher – und außerdem viel romantischer in einer bewaldeten Ausbuchtung und dennoch direkt an der Weißeritz.
Dass die Komplettmaßnahme noch nicht zu 100 Prozent fertig ist, hängt mit drei kleineren Restarbeiten zusammen. So sollen im Frühjahr noch Erlen und Weiden gepflanzt werden. An einer Stelle muss ein Stück Ufer auf Wunsch der Behörden noch ein Stück zurückgesetzt werden. Und die Semmelsteigbrücke an der Rabenauer Mühle soll Anfang 2015 um 25 Zentimeter angehoben werden. Es war die Einzige, die 2013 überflutet wurde, wenn auch nur leicht. Da es – im Vergleich zu 2002 – fast kein Schwemmgut gab, blieben Schäden aus. Die Baufirma braucht für die Arbeiten aber Spezialtechnik, die noch nicht bereitsteht: ein großes Luftkissen zum Anheben.
Danach sollte dann der Grund ein neuerliches Hochwasser in vergleichbaren Dimensionen wie 2013 überstehen. Erinnern wird an das Ereignis vom Juni bald eine Infotafel mit Bildern und Fakten, die der Forst am Platz der alten Enso-Hütte aufstellen wird.
Bei der Weißeritztalbahn hatte das Juni-Hochwasser im Übrigen weitere 580 000 Euro Schaden an den Gleisen und Bahnanlagen jenseits des Wanderwegs angerichtet. Die komplette Strecke bis Dipps wurde für die endgültige Wiederherstellung jüngst drei Wochen gesperrt. Auch diese Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen.
Triebfahrzeuge unterwegs
Die Lok 99762 hat Freital-Hainsberg heute verlassen und kommt in Radebeul Ost auf der Lößnitzgrundbahn zum Einsatz.
Von Radebeul wird die Lok 99777 in Freital-Hainsberg zur Radsatzbearbeitung einen Kurzaufenthalt haben.
Jubiläum auf dem Bahnsteig
Seit sechs Jahren schnauft die Weißeritztalbahn wieder. Am Sonnabend hat sie ihren millionsten Fahrgast begrüßt.
30.11.2014 Von Sebastian Martin

Das Rabenauer Rußhörnchen und Mobilius können es kaum erwarten. Die Maskottchen der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft und des Verkehrsverbundes Oberelbe stehen auf dem Bahnsteig in Freital-Hainsberg. Immer wieder blicken sie auf die Uhr. Es ist 11.20 Uhr. In fünf Minuten müsste die aus Dippoldiswalde kommende Weißeritztalbahn eintreffen. Ein historisches Ereignis. Denn im Zug sitzt der millionste Fahrgast. Gezählt wird seit der Wiedereröffnung des ersten Streckenabschnittes am 13. Dezember 2008.
Die Wartezeit nutzen die Maskottchen, um Pfefferkuchen zu verteilen. Schließlich veranstalten ihre Arbeitgeber gemeinsam mit der IG Weißeritztalbahn parallel den traditionellen Kleinbahnadvent. Diesmal kann man allerdings nicht in einem Sonderzug von Dippoldiswalde noch ein Stück weiterfahren fahren, da in diesem Jahr die Bauarbeiten in diesem Abschnitt begonnen haben, sagt Mirko Froß, Eisenbahnbetriebsleiter bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft.
Macht nichts. An vielen Stationen der Weißeritztalbahn herrscht an diesem Wochenende vorweihnachtliches Treiben. Das Angebot reicht vom Pyramidenanschub in Spechtritz über den Weihnachtsmarkt am Bahnhof in Malter bis hin zu der Teddybärenausstellung in Dippoldiswalde. In Freital-Hainsberg gibt es für Kinder eine Bastelecke sowie eine Modellbahnausstellung. Doch um die zu bestaunen, hat gerade kaum einer wirklich Zeit. In drei Minuten soll der Zug mit dem millionsten Fahrgast eintreffen.
Am Anfang des Jahres hat vermutlich kaum einer erwartet, dass heute schon das Jubiläum gefeiert wird. Eher Ende Dezember oder Anfang Januar hätte man damit gerechnet. Doch die Zahlen entwickelten sich 2014 wieder besser, nachdem es seit dem Rekordjahr 2009 mit damals mehr als 200 000 Fahrgästen bergab ging. „In diesem Jahr geht es erstmals seit vier Jahren mit den Fahrgastzahlen nach oben“, sagt Mirko Froß. Rund zehn Prozent beträgt der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Statt 137 000 werden es 2014 am Ende wahrscheinlich rund 145 000 Fahrgäste sein, hört man auf dem Bahnsteig in Freital-Hainsberg. Schließlich würden noch einige Veranstaltungen anstehen – wie die am 6. und 7. Dezember mit dem Nikolaus.
11.23 Uhr. Janet und Torsten Scholtis bereiten sich mit ihren Kindern auf die Ankunft vor. In zwei Minuten werden sie mit der Weißeritztalbahn in Freital-Hainsberg eintreffen. Also Jacken an, Mützen auf, Schal um. Heute früh, als sie die Tickets kauften, hat die Freitaler Familie erfahren, dass einer von ihnen der millionste Fahrgast ist. Deshalb wurde der Ausflug umgeplant. Denn eigentlich wollte man bis nach Malter fahren. Doch weil das Jubiläum in Hainsberg gefeiert werden sollte und die Familie neben einer Urkunde mit einer kostenlosen Hin- und Rückfahrt für alle bis Dippoldiswalde gelockt wurde, ließ man sich von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft überreden. Also stiege Scholtis in Rabenau aus, gingen ein bisschen wandern und setzten sich um 11.09 Uhr wieder in den Zug in Richtung Freital-Hainsberg. Fleißig winkten die beiden Kinder auf der Fahrt durch den Rabenauer Grund den Spaziergängern zu.
Nun winken das Rabenauer Rußhörnchen und Mobilius. Denn in Freital-Hainsberg trifft gerade der Zug ein. Ein lautes Signal ertönt, als die weihnachtlich dekorierten Wagen an den Maskottchen vorbeifahren. Deren Blicke scannen die Abteile ab. Irgendwo muss die Familie doch sein. Da – aus dem vierten Wagen steigt sie. Tochter Cassandra freut sich, dass Mobilius sie gleich in den Arm nimmt. Sohn Nathaniel ist etwas zurückhaltender. „Zwei-, dreimal im Jahr fahren wir mit der Weißeritztalbahn“, sagt die Mutter nach der Ankunft, während die Fotoapparate blitzen.
Die Kinder wollen weiter. Sie wollen den Kleinbahnadvent noch nutzen und im Hainsberger Bahnhof basteln. Im Gebäude angekommen, bestaunen sie aber erst einmal die Modelleisenbahn der IG Weißeritztalbahn. Jedes Teil sei Handarbeit, sagt Axel Arlt und lässt per Fernbedienung noch einmal Dampf aus der Lok aufsteigen. Das Jubiläum hat er nur am Rand mitbekommen. Er hofft, dass der Trend aber anhalte und noch mehr das Erlebnis Weißeritztalbahn genießen. Denn die sei noch eine richtige Eisenbahn. „Ein echtes Kulturgut“, sagt er.
