Autorenarchiv

Erstmalig in Freital-Hainsberg

In Vorbereitung für das Schmalspur-Festival ist die Aquarius der Preßnitztalbahn Betriebs GmbH in Freital-Hainsberg auf Initiative der Interessengemeinschaft Weißeritztalbahn und der SDG (Sächsische Dampeisenbahngesellschaft mbH) eingetroffen. Weitere Informationen erfolgen während einer Pressekonferenz am 05.07.12.

no images were found


Fotos: JS und AA

Auch die sächs. IV K der Traditionsbahn Radebeul ist in Freital eingetroffen.

no images were found

Kleinbahnfans lehnen Sparkonzept ab

Von Matthias Weigel

40 Fahrten bis Kipsdorf im Jahr seien inakzeptabel, heißt es. Der Freistaat hätte angeblich Geld für mehr.

Die Interessengemeinschaft Weißeritztalbahn (IG) hat dem neuen Konzept für den Betrieb der Weißeritztalbahn bis Kipsdorf eine klare Absage erteilt. Weder für den Tourismus, die Anrainerkommunen und die Bahn an sich sei das Ganze akzeptabel, heißt es. Alternativen nennt sie allerdings nicht.

Der Verkehrsverbund Oberelbe und die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft haben jetzt als bevorzugte Lösung vorgestellt, dass die Bimmel 40 Mal im Jahr bis Kipsdorf fährt, allerdings nur von April bis Oktober. Eins der sechs Zugpaare zwischen Dipps und Freital würde dafür generell gestrichen.

Wolfgang Schwab von der IG: „Das Ganze ordnet sich in seiner Halbherzigkeit in den ewigen Hickhack um den Wiederaufbau ein“, erklärt er in einem offenen Brief. Jeder genommenen Hürde würde eine neue folgen – diesmal die Finanzierung des Betriebes. Dabei hätte der Freistaat genug Geld – leite aber die Bundesmittel nur unvollständig an die Verkehrsverbände weiter und kürzt außerdem noch zusätzlich. „Wo bleibt der Aufschrei der Anrainerkommunen, der Lokalpolitiker und der Tourismusverbände für einen sinnvollen Betrieb der Bahn, der dann auch zu einem Wirtschaftsfaktor in der Region werden kann?“, fragt Schwab.

Noch ist der flutgeschädigte Abschnitt Dipps–Kipsdorf nicht wiederaufgebaut. Zuletzt war von 2014 die Rede. Für die Arbeiten hat Sachsen 15,2 Mio. Euro freigegeben, ein Großteil davon Flutmittel.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3083371

Per Bahn nach Kipsdorf – nur zur Sommerzeit?

sz-09_06_2012

Quelle: Sächsische Zeitung vom 09.06.2012

4. Schmalspurfestival am 14. und 15. Juli 2012

Attraktionen auf sieben Stationen

Am 14. und 15. Juli wird auf und entlang der Weißeritztalbahn das 4. Schmalspurbahn-Festival gefeiert.

Eine Fahrt mit der Weißeritzalbahn lohnt sich immer – ganz besonders jedoch am Wochenende des 14. und 15. Juli. Denn dann lädt Deutschlands dienstälteste Schmalspurbahn nicht nur dazu ein, aus den historischen Waggons heraus eine reizvolle Vorgebirgslandschaft zu bestaunen, sondern sich auch auf insgesamt sieben Bahnhöfen von Musik, Vorführungen und Mitmachaktionen unterhalten zu lassen.

Am Sonnabend von 10.30 bis 18 und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr steigt auf und entlang der Strecke zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde das 4. Schmalspurbahn-Festival. Die Palette der Programmpunkte reicht von Schlager-, Rock- und Blasmusik über Feuerwehrpräsentationen und Aktionen für Kinder bis hin zu geführten Wanderungen durch den Rabenauer Grund. Im Stuhlbaumuseum Rabenau können Gäste im Rahmen einer Ausstellung über die Wildwasser-Weltmeisterschaften 1961 auf der Weißeritz dem damaligen Weltmeister Eberhard Gläser begegnen.

Fahrt zum Feuerwerk über die Talsperre

Selbstverständlich gehören zu solch einem Fest auch „eisenbahntypische“ Attraktionen wie Fahrten mit besonderen Zügen, Lokmitfahrten, Lokilluminationen oder die Modellbahnausstellung am Markt 7 in Rabenau. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist die Tour auf schmaler Spur zum Höhenfeuerwerk „Malter in Flammen“. Der Zug startet am Sonnabend, 21.25 Uhr in Freital-Hainsberg – die Show über der Talsperre beginnt um 22.30 Uhr. die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), die die Weißeritztalbahn betreibt, empfiehlt den Gästen des Schmalspur-Festivals die Benutzung von SDG-Tageskarten. Kinder in Begleitung eines Erwachsenen haben an den beiden Wochentagen freie Fahrt.

B. Hilbig
Quelle: Kundenzeitschrift des Verkehrsverbundes Oberelbe, Ausgabe II/2012

Fahrplan Schmalspurbahn-Festival 2012

Flyer Schmalspur-Festival 2012

Plakat Schmalspur-Festival 2012

Informationen zu „Malter in Flammen

Fahrten mit der Bimmelbahn werden teurer

Freital. Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft will die Tarife auf der Weißeritztalbahn erhöhen. Ab 1. November werden die Fahrten teurer, kündigte der Betreiber in einem Gespräch mit der Sächsischen Zeitung an. Familientickets sollen von der Preiserhöhung ausgenommen bleiben. Andere Tarife hingegen werden um fünf bis sieben Prozent angehoben. Davon betroffen seien alle drei Schmalspurbahnen die die Dampfeisenbahngesellschaft betreibt. Das sind neben der Weißeritztalbahn noch der Lößnitzdackel und die Fichtelbergbahn.
Als Grund für die Preiserhöhung nannte der Betreiber gestiegene Kosten. So sei Steinkohle, die für die Dampfrösser gebraucht wird, heute doppelt so teuer wie noch vor fünf Jahren.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3070268
„Der Dampf ist so teuer“

Freital/Dippoldiswalde
Die Bimmel ist nach ihrer Wiedereröffnung 2008 in der Realität angekommen. Zwei Jahre in Folge sanken die Fahrgastzahlen. Nun steigen die Preise.

Die Strecke zwischen Freital und Dippoldiswalde ist bei der SDG derzeit die kürzeste, aber auch die teuerste. Warum, darüber sprach die SZ mit Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) und Christian Schlemper vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO).

Warum werden keine vergleichbaren Tarife zu den anderen Bahnen angeboten?

Froß: Das ist so nicht ganz richtig. Man muss von jeder Bahn individuell ausgehen. Der Unterschied zwischen der Lößnitzgrundbahn und der Weißeritztalbahn zum Beispiel begründet sich aus dem unterschiedlichen Angebot auf den Strecken. 100 Prozent der Züge verkehren zwischen Radebeul und Moritzburg, und nur 50 Prozent bis Radeburg. Radeburg als Ziel ist nicht so attraktiv und deswegen bekommt man auf der Rückfahrt dieses Stück für einen geringen Obolus oben drauf. Das Tarifangebot auf der Weißeritztalbahn ist ein linearer Tarif. Wir betrachten dabei immer die Komplettstrecke bzw. den jeweiligen Abschnitt.

Wie erklärt es sich, dass sich der Preis für eine Einzelfahrkarte innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als verdoppelt hat?

Schlemper: 2001 hat der VVO einen Verkehrsvertrag mit der Bahn abgeschlossen. Nach dem Hochwasser 2002 wurden die Bahnen an die BVO-Bahn abgegeben, die später zur SDG geworden ist. Deshalb ist es schwierig, die Preise einfach zu vergleichen, da früher durch den großen Verkehrsvertrag mit der DB Regio eine Quersubventionierung möglich war – das heißt, dass die hohen Kosten der Schmalspurbahnen durch Gewinne andere Strecken wieder wett gemacht wurden. Das gibt es heute nicht mehr. Es gibt aber den ganz klaren Wunsch von der Politik, dass die Bahnen erhalten bleiben sollen. Der VVO gibt pro Jahr rund vier Millionen Euro für die beiden Schmalspurbahnen aus, um überhaupt Züge fahren zu lassen, aber das deckt die hohen Kosten des Dampfbetriebs nicht.

Sind denn weitere Tariferhöhungen in nächster Zeit geplant?

Froß: Wir werden zum 1. November auf allen drei Bahnen der SDG die Preise anheben, allerdings nicht in allen Segmenten. Familien bleiben hierbei ausgenommen, ganz bewusst. Es geht um fünf bis sieben Prozent. Grund ist dafür die Kostensteigerung, die es in den letzten Jahren gegeben hat. In fünf Jahren gab es eine Preissteigerung bei Steinkohle von 100 Prozent. Lokomotivkohle wird nicht mehr von vielen hergestellt. Von Wettbewerb kann dort kaum die Rede sein.

Schlemper: Wir führen jedes Jahr die Grundsatzdiskussion: Wenn ich die Preise erhöhe, verliere ich dann nicht Fahrgäste? Da leben wir genauso in der Marktwirtschaft wie alle anderen. Wenn es Preisanpassungen gibt, dann in Maßen. Wir wollen die Leute ja nicht verärgern.

Wenn das Fahren immer teurer wird – lohnt sich da noch der Ausbau der Strecke bis Kipsdorf?

Schlemper: Vor dem Hintergrund des Tourismus ist es ein Gewinn für die Region. Das Problem ist, dass uns durch die Kürzungen des Freistaats Mittel weggefallen sind, so dass wir uns den täglichen Betrieb auf dem oberen Abschnitt nicht leisten können. Der Freistaat gibt das Geld für den Wiederaufbau, das ist ein Versprechen der Politik. Aber wenn dieser abgeschlossen ist, haben wir aufgrund der Haushaltskonsolidierung des Freistaates gar nicht das Geld bekommen, um da täglich Züge fahren zu lassen.

Das ist ja nicht das einzige Problem. So fehlen auch Ausflugsziele entlang der Bahnstrecke…

Schlemper: Ein Ausflugsprodukt wie die Bahn lebt von der Region, in der sie fährt. Da muss auch die Umgebung touristisch interessant sein.

Froß: Mit der Inbetriebnahme 2008 entstand ein großer Hype bis Mitte 2009 – und dann hat uns die Normalität eingeholt. Wir sprechen immer vom „Frauenkircheneffekt“. Die Leute haben die Strecke gesehen. Und es gibt in der Region einfach noch viel zu tun. Aus diesem Grund müssen wir in andere Richtungen denken, einmal die Bahn selbst, und das Umfeld als Erlebnis ausbauen.

Das Gespräch führte Lisa Fritsche.

Kommentar
Matthias Weigel
über die Preiserhöhung bei der Bimmel

Die Bahn braucht wieder Euphorie

Es ist eine Nachricht, mit der zu rechnen war. Auch die Dampfeisenbahner kommen an den Preissteigerungen nicht mehr vorbei. Der Kunde muss ab Herbst die Zeche für teurere Kohle zahlen – die Fahrpreise steigen.
Einen weiteren Einbruch der Fahrgastzahlen dürften die teureren Tickets aber kaum verursachen. Wer Bahn fahren will, der fährt. Das Problem der sowieso sinkenden Gästezahlen ist ein ganz anderes: Alle wollten den Wiederaufbau – dann kam er und die große Euphorie verschwand.
Die Bahn aber braucht Leute, die das Feuer am Brennen halten. Und das dürfen nicht nur Interessensgemeinschaft und Betreiber sein, wobei es beim Marketing sicher auch noch Reserven gibt. Die politisch und touristisch Verantwortlichen müssen die Bahn als Teil ihrer Anlieger-Kommunen begreifen und entsprechend investieren. Und letztlich die Bürger, die hin und wieder – mal mit, mal ohne Besuch – mitfahren.

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung – Dienstag, 29. Mai 2012

Lokruf nach Freital

Quelle Sächsische Zeitung 24.05.2012

Minifahrplan für die Bimmel ist vom Tisch

Von Regine Schlesinger

Wie oft genau zukünftig gefahren wird, dafür gibt es mehrere Varianten. Freital soll nur noch fünfmal am Tag angefahren werden.

Wenn nach der Flut vom August 2002 jemand gesagt hätte, dass auch im August 2012 noch kein Bahnbetrieb zwischen Dipps und Kipsdorf möglich ist, hätte ihm das wahrscheinlich keiner geglaubt. Der Bau der Strecke zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf hatte alles in allem zwei Jahre gedauert – von 1881 bis 1883.

Rund 130 Jahre später ist von diesem Tempo leider nichts zu spüren. Zwar hatte Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) im Januar verkündet, dass die ersten Bahnen 2014 wieder rollen könnten. Doch bislang wurde an der Trasse nur der Wildwuchs zurückgeschnitten, der seit 2002 ungestört wuchern konnte. Viel mehr ist nicht passiert.

Immerhin ist Bewegung in den Streit um das Betreiberkonzept gekommen. Der Bahnbetreiber, die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft, hatte für einen allgemeinen Aufschrei gesorgt, als deren Chef, Roland Richter, zu Jahresbeginn verkündete, dass sein Unternehmen Fahrten an vier Wochenenden im Jahr für finanzierbar hält und mehr nicht. Dass hätte für die Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf einen reinen Museumsbetrieb bedeutet, der mit rund 15 Millionen Euro Wiederaufbaukosten für diesen Streckenabschnitt sehr teuer bezahlt worden wäre.

40 Fahrten im Jahr

Doch dieses Szenario dürfte vom Tisch sein, wie der Dippoldiswalder Oberbürgermeister Ralf Kerndt (Freie Wähler) zur jüngsten Stadtratssitzung informierte. Kerndt ist einer der Vertreter des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Zweckverband des Verkehrsverbundes Oberelbe.

Den Abschied vom viel kritisierten Minifahrplan bestätigt auch Christian Schlemper, der Sprecher des Verkehrsverbundes. Es werden derzeit vier verschiedene Varianten für den Betrieb der Bahn geprüft, informierte er. Eine gehe zum Beispiel von 40 Fahrten im Jahr aus, die zwischen April und Oktober und insbesondere an den Wochenenden stattfinden.

Darüber hinaus könnte die Bahn auch zu bestimmten Anlässen rollen. Auf den Winterbetrieb soll bei dieser Variante verzichtet werden, zum einen, um die zusätzlichen Kosten für den Winterdienst zu sparen, zum anderen weil die Weißeritztalbahn kaum von Wintersportlern genutzt würde.

Vorgestellt und diskutiert werden soll über diese Varianten zur nächsten Zweckverbandsversammlung des Verkehrsverbundes am 7.Juni im Pirnaer Schloss, informiert Christian Schlemper weiter. Bis dahin werde noch weiter gerechnet und geplant.

Weniger Züge

Knackpunkt ist die Finanzierung des Bahnbetriebes. Für den auf dem unteren Abschnitt zahlt der Freistaat jährlich einen Zuschuss von 2,3Millionen Euro. Würden die Züge weiterrollen bis Kipsdorf, wären zusätzlich rund 1,3 Millionen Euro nötig. Doch mit zusätzlichen Geldern ist kaum zu rechnen.

Deshalb sind auch Veränderungen auf dem unteren Abschnitt der Bahn zwischen Freital und Dippoldiswalde im Gespräch. So werde darüber nachgedacht, die Zahl der täglichen Zugfahrten in jeder Richtung von derzeit sechs auf fünf zu beschränken, wobei voraussichtlich die jeweils letzte Fahrt wegfallen soll. „Das ist aber alles noch in der Diskussion und noch nicht entschieden“, betont Christian Schlemper vom Verkehrsverbund.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3060848

Weißeritztalbahn buhlt um Radtouristen

Von Lars Kühl

Mit dem Zug nach Dippoldiswalde und mit dem Fahrrad zurück nach Freital-Hainsberg. SZ testet die vorgeschlagene Tour.

Zwei, drei Tritte mit Schmackes. Dann leicht in die Kurven legen – und einfach genießen. Das letzte Stück durch den Rabenauer Grund rollt es praktisch von allein. Die kurzen Anstrengungen davor sind längst vergessen. Die neue Fahrradstrecke macht wirklich Spaß.

Wobei, so ganz neu ist der Weg nicht. Mirko Froß, Leiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, hat einfach mal im vorigen Jahr 50 bis 60Kilometer im Umkreis der Weißeritztalbahnstrecke „getestet, was mit dem Rad geht“.

Herausgekommen ist eine 22Kilometer lange Radtour vom Dippoldiswalder Bahnhof wieder nach Freital-Hainsberg. Teilweise anspruchsvoll, aber nicht zu schwer. Auf gängigen Rädern mit Schaltung problemlos machbar, auch für Familien mit Kindern.

Doch bevor es auf den Sattel geht, steht am Anfang eine gemütliche Fahrt mit Weißeritztalbahn. Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft als Betreiber und der Verkehrsverbund Oberelbe wollen die Strecke für Fahrradtouristen attraktiver machen und bewerben den Radweg ab heute mit einer speziellen Tourenkarte. Nicht nur der Verlauf ist eingezeichnet, sondern auch lohnenswerte Abstecher entlang der Route.

Die Schmalspurbahn rumpelt los. Im speziellen Fahrradwaggon finden rund 20Drahtesel aller Couleur Platz. Nur keine E-Bikes, die derzeit immer mehr im Kommen sind. Motorisierte Fahrzeuge seien vom Transport im Verkehrsverbund ausgeschlossen, erklärt Sprecher Christian Schlemper, egal ob im Bus oder eben der Bahn. Die wären einfach zu schwer, beispielsweise für die Schaffner, wenn sie beim Hochhieven helfen würden. Alle anderen Räder können für je zwei Euro für die einfache Strecke mitgenommen werden.

Durch den wild-romantischen Rabenauer Grund kämpft sich die dampfende Lok die unzähligen Kurven entlang der Roten Weißeritz langsam, aber stetig, den Berg hinauf. Knapp 200Höhenmeter gilt es, bis Dipps zu überwinden. Die nostalgischen Hänger im Schlepptau bleiben auf den 15Kilometern die Rabenauer Mühle und die Talsperre Malter rechter Hand liegen.

Ausschilderung könnte folgen

Nach einer knappen Stunde Fahrt beginnt am Bahnhof in Dippoldiswalde die Radtour. Das erste Stück auf der Straße Richtung Reichstädt. Noch ist der Verlauf nicht als Radweg ausgeschildert. Das könne aber noch kommen, erklärt Ideengeber Froß. Zuerst geht es permanent bergauf, aber nicht zu steil. Es sei Absicht, die schwersten Abschnitte am Anfang zu bewältigen, sagt Froß. Aber natürlich könne, wer will, die Tour auch andersherum machen. An der Haltestelle Berreuth wird die Straße verlassen und der Pfad führt das erste Mal bergab. Kurz darauf heißt es wieder kräftig treten und auch mal aus dem Sattel gehen. Die Route verläuft oberhalb der Malter. Die Talsperre blitzt aber nur einmal kurz auf.

In Paulsdorf verläuft die Strecke wieder ein kurzes Stück an der Straße, immer im Wiegeschritt, bis Paulshain. Dort treffen sich viele Wanderwege, ob zur Malter, nach Höckendorf, ins Weißeritztal oder entlang dem Kamm. An der Kreuzung fehlt den meisten die Puste. Der passionierte Radfahrer Froß beruhigt: „Die zwei schlimmsten Berge haben wir geschafft.“ Kurzes Durch- und Aufatmen. „Aber einer kommt noch.“ Vorher steht noch in der Höckendorfer Heide ein kurzer Abstecher in den gleichnamigen Tierpark an. Alpakas, Zwergrinder oder Ziegen bringen müde Kinderbeine ganz sicher wieder auf Trab.

Nach einem Anstieg erreicht man am Sportplatz des Höckendorfer SV wieder die ausgewiesene Strecke, kurz nach dem Mückenberg (421Meter). Die Hälfte ist fast geschafft. Jetzt geht es größtenteils bergab. Über die Straße, die von Edle Krone nach Borlas führt, auf der Viehweghöhe (406Meter) in Richtung Lübau. Hinter den knallig-gelben Rapsfeldern zeichnet sich das Windrad oberhalb Rabenaus ab. Von dort belohnt dann ein fantastischer Blick nach Somsdorf, Freital-Hainsberg und Rabenau. Nach der kurvenreichen Straßenabfahrt zur Rabenauer Mühle folgt im Grund entlang der Bahnstrecke die letzte Etappe: ausrollen und genießen.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3052083

Erlebnistag am Sonntag auf Energielernpfad

Bei geführten Touren können Familien die Natur und Wasserkraftwerke erkunden. Start ist am Weißeritzpark.

Zum Erlebnistag Wasser am Sonntag, dem 22. April, können Familien den Energie-Erlebnispfad der Enso im Rabenauer Grund erkunden. Zwischen 9 und 16Uhr stehen Mitarbeiter des sächsischen Energieversorgers am Parkplatz Weißeritzpark und empfangen die Teilnehmer. Dort gibt es dann Tipps und Ausrüstung für eine erlebnisreiche Tour, darunter Imbissgutscheine und Überraschungen aus einem „Energie-Wanderpaket“.

Der Tagesausflug führt entlang der Roten Weißeritz von Freital-Coßmannsdorf bis Malter und zurück. Eine Teilstrecke ist ungefähr zehn Kilometer lang. Unterwegs können die Energieerlebnisbereiche am Wegesrand entdeckt und ausprobiert werden. Durch den Rabenauer Grund (ab 10Uhr stündlich) und um die Talsperre Malter (ab 10.30Uhr jede Dreiviertelstunde) werden geführte Wanderungen angeboten.

Das gläserne Wasserkraftwerk Seifersdorf kann ebenso besichtigt werden wie das Wasserkraftwerk im Rabenauer Grund (von 11 bis 15Uhr). Die genaue Wegstrecke ist dabei nicht vorgeschrieben, auch das Tempo nicht. Ein Umsteigen auf die Weißeritztalbahn ist jederzeit möglich.

Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung, Donnerstag, 19. April 2012
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3039528

100 Jahre Streckenverlegung Spechtritz – Dippoldiswalde

Der heute befahrene Streckenabschnitt der Weißeritztalbahn Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf zwischen Spechtritz und der Stadtgrenze von Dippoldiswalde wurde am 24. April 1912 in Betrieb genommen, um die Baufreiheit für die Staumauer der Talsperre Malter zu schaffen. An den Tagen vom 12. bis 15.04.2012 wurde an dieses Ereignis mit Sonderfahrten und Ausstellungen in den Bf Seifersdorf und Bf Malter erinnert.


Die frisch aufgearbeitete und auf Druckluftbremse umgebaute SDG-Lok IVK 99 1608 zog eine historische Wagengarnitur.


Am Samstag 14.04.12 trainierte die Freiwillige Feuerwehr Seifersdorf in Zusammenarbeit mit der SDG das Retten verletzter Personen eines havarierten Zuges auf dem Gelände der ehemaligen Ladestraße des Bf Seifersdorf.


Die alte Bahntrasse der Weißeritztalbahn von 1881/82 in Seifersdorf besitzt noch heute ein besonderes Objekt der Bautechnikgeschichte Deutschlands: Die Mühlgrabenbrücke am km 8,919 ist die erste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die aus Zementbeton gebaut wurde, damals als Stampfbeton bezeichnet.


Die Gebäude des 100jährigen Bahnhofs Seifersdorf werden von einer Arbeitsgruppe der IG Weißeritztalbahn e. V. (IGW) schrittweise saniert. Für dieses Engagement erhielt die IGW 2010 den 3. Preis bei der jährlichen Auslobung des Claus-Köpcke-Preises. Während der vier Festtage zeigte die IGW eine Foto- und Posterausstellung im Güterschuppen und erinnerte auch an den lebhaften Bahnbetrieb im Bf Seifersdorf.


In der großen Schalterhalle des Bahnhofs Malter, die heute kühl und leer wirkt, ließ IGW-Mitglied Jörg Nickel einige seiner Echtdampfmodelle sächsischer Schmalspurloks im Kreis fahren, die sowohl schmalspurige als auch aufgebockte regelspurige Güterwagen zogen.

(C) Fotos und Texte: 2012, Vereinsmitglied Hans-Christoph Thiel, Dresden