Archiv für die Kategorie „Sonstiges“

Schmalspurfest 2015

Dampf im Rabenauer Grund

sz-online.de | Sachsen im Netz

Am Wochenende wird die Schmalspurbahn gefeiert.

16.07.2015

Rabenauer Grund
Lokführer Raimo Pohlmann und das Rabenauer Rußhörnchen als Maskottchen freuen sich auf die Besucher des Schmalspurbahn-Festivals.
Foto: Karl-Ludwig Oberthür

Rund 10 000 Besucher werden am Wochenende zum siebten Schmalspurbahn-Festival entlang der Strecke zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde erwartet. „Dampfende Lokomotiven, Oldtimer-Rundfahrten und Akrobatik, Musik und Zauberei auf der Bühne sind beste Zutaten für ein tolles Festival“, sagt Gabriele Clauss, Marketingleiterin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). Auf dem Bahnhofsvorplatz Freital-Hainsberg erwartet die Besucher eine große Oldtimer-Ausstellung. Unter anderem werden dort Rundfahrten mit historischen Bussen angeboten. Außerdem baut der VVO dort für Kinder einen Spielepark auf.

Zu den weiteren Höhepunkten gehört das Wettgrillen am Haltepunkt Freital-Coßmannsdorf direkt am Weißeritzpark. Am Sonnabend steht dort ab 14 Uhr Country-Sänger Tom Astor auf der Bühne. In Rabenau können kleine Gäste Alpakas erleben. An der Endstation in Dippoldiswalde lädt an beiden Festtagen das Kinderfest mit Kinderschminken und Karussell ein. Eine geführte Wanderung von Rabenau zur Talsperre Malter am Sonntag um 12.30 Uhr lässt den Erholungssuchenden Neues entdecken.

Star des Festivals sind die Dampflokomotiven. Die zuständige Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) hat vier unterschiedliche Loks im Einsatz. Am Sonnabend starten Sonderzüge zum Höhenfeuerwerk „Malter in Flammen“ über der Talsperre. (SZ)

Das komplette Programm gibt es im Internet unter www.weisseritztalbahn.com

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/dampf-im-rabenauer-grund-3150820.html

Mit Volldampf voraus

sz-online.de | Sachsen im Netz

Am Wochenende steigt das 7. Schmalspurbahn-Festival. Im Einsatz ist dieses Mal ein ganz besonderer Zug.

14.07.2015 Von Tobias Winzer

ampf voraus

Party an der Malter. Am Sonnabend um 22.30 Uhr beginnt das Höhenfeuerwerk „Malter in Flammen“ über der Talsperre. Zum ersten Mal erwartet die Besucher schon am Freitagabend eine Lasershow, die von allen drei Strandbädern der Malter zu sehen sein wird. Von den Wachtürmen Paulsdorf, Seifersdorf und Malter ausgehend leuchten die bunten Laserstrahlen über die Talsperre hinweg. Los geht es um 22.30 Uhr. Am Freitag und Sonnabend gibt es an den Strandbädern Party und Disco.

© frank baldauf

Zwei Dampf-Lokomotiven und Wagen, die fast exakt der sächsischen Staatseisenbahn um 1910 entsprechen – dieser Zug ist der Star des Schmalspurbahn-Festivals am Sonnabend und Sonntag. „Die Traditionsbahn Radebeul ist erstmals mit zwei grünen Lokomotiven der Baureihe IV K vor Ort“, sagt Mirko Froß, Eisenbahnbetriebsleiter der zuständigen Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG). Die Veranstalter rechnen mit rund 10 000 Besuchern.

Auf sie warten nicht nur Fahrten mit den Schmalspurbahnen, sondern auch mehrere Programmpunkte entlang der Strecke von Freital-Hainsberg bis nach Dippoldiswalde. Höhepunkt ist das Höhenfeuerwerk „Malter in Flammen“ am Sonnabend ab 22.30 Uhr über der Talsperre. Sonderzüge bringen Besucher von Freital aus dorthin. Außerdem sind Oldtimer-Ausstellungen in Malter und in Rabenau geplant. In Freital-Hainsberg werden Rundfahrten mit historischen Bussen der Dresdner Verkehrsbetriebe angeboten.

Das komplette Programm und den Fahrplan gibt es unter www.weisseritztalbahn.com oder bei der Hotline des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO)  0351 8526555.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/mit-volldampf-voraus-3148907.html

Pressemitteilung des VVO zum Schmalspurfest

Entlang der Weißeritztalbahn: Das 7. Schmalspurbahn-Festival

„Dampfende Lokomotiven, Oldtimer-Rundfahrten und Akrobatik, Musik und Zauberei auf der Bühne sind beste Zutaten für ein tolles Festival“, betonte Gabriele Clauss, Marketingleiterin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) heute in Freital bei der Vorstellung des Programms zum Schmalspurbahn-Festival auf der Weißeritztalbahn. „In bester Tradition haben die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), die IG Weißeritztalbahn, viele Partner und wir ein buntes Programm gestaltet. Am zweiten Wochenende in den Sommerferien feiern wir ein Fest für die ganze Familie.“ Entlang der Strecke von Freital bis Dippoldiswalde erwarten Buden, Ausstellungen und eine geführte Wanderung zahlreiche Besucher. In diesem Jahr steht das Festwochenende am 18. und 19. Juli unter dem Motto „Mit Diesel und Dampf das Erzgebirge erleben“.

Download Pressemitteilung (PDF, 107,17 KB)

Wie viel „Bimmel“ brauchen wir?

Schüler schreiben in der SZ über ihre Sicht der Zukunft: Alles wird besser.

Über ein Jahrhundert hat sie überdauert, Krisen überstanden: die Weißeritztalbahn. Aber lohnt sich ihr Erhalt wirklich?

03.07.2015 Von Philipp Immler

„Bimmel“ brauchen wir?

So kennen und lieben sie viele: die Weißeritztalbahn (hier im Rabenauer Grund). Vor allem die ältere Generation ist fest mit der Tradition verbunden. Soll sie als Touristenmagnet erhalten bleiben, wird der Steuerzahler dafür weiter zahlen müssen. Foto: Egbert Kamprath

Es ist ein warmer Frühsommertag. Mit einem sanften Ruck setzt sich die Weißeritztalbahn in Bewegung. Zum beinahe melodischen Puffen der Dampflok geht die Fahrt durch den Rabenauer Grund. Am Fenster ziehen Familien mit Kindern vorbei – im Waggon aber herrscht Leere. Ein Normalzustand sei dies nicht, sagt Thomas Hornuff vom Förderverein „IG Weißeritztalbahn“. Laut Statistik konnte man im Jahr 2014 150 000 Fahrgäste begrüßen, immerhin knapp 20 000 mehr als im Vorjahr.

Dennoch bleibt die sogenannte „Bimmel“ ein reines Zuschussgeschäft: Unter den gegebenen Bedingungen sei dies auch überhaupt nicht anders zu realisieren, ergänzt Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), die die Bahn betreibt. Ohnehin könne man den öffentlichen Nahverkehr nur mit staatlichen Subventionen aufrechterhalten, weshalb der Aspekt der Rentabilität sowieso eine untergeordnete Rolle spielen sollte. Gleichwohl nutzen Schätzungen zufolge nur deutlich unter fünf Prozent der Fahrgäste die Bahn als alltägliches Transportmittel, der Rest sind Ausflügler.

Das war nicht immer so. Den Planern der Schmalspurbahn ging es zum einen um die Schaffung einer effektiven Importroute für böhmische Steinkohle, zum anderen aber auch vor allem um eine bessere Anbindung der Gebirgsregionen an die Ballungsgebiete. Nachdem die DDR-Führung in den 60er-Jahren eine Stilllegung aller Schmalspurbahnen bis 1974 beschlossen hatte, war die „Bimmel“ von der Schließung bedroht. 1973 entschied man, sie für den Tourismus weiterzubetreiben. Das Konzept gelang, jährlich registrierte man 200 000 Fahrgäste.

Mit der Zerstörung der Weißeritztalbahn durch die Flut 2002 endete der Fahrtbetrieb für mehrere Jahre; bis jetzt ist die Bahnstrecke erst zu zwei Dritteln wiederhergerichtet. Hohe technische und bürokratische Hürden standen bisher einer vollständigen Wiedereröffnung im Weg. „Wann es so weit sein wird, lässt sich jetzt nicht genau sagen, darüber entscheiden nicht wir“, erklärt Mirko Froß. An sich sei die Wiedereröffnung vertraglich vereinbart, allein der Zeitpunkt sei offen.

Warum aber sollte man die Schmalspurbahn überhaupt erhalten? Förderverein und Betreiber sind sich einig: „Die Schmalspurbahn ist ein wichtiger Teil unserer lokalen kulturellen Identität, außerdem veranschaulicht sie Kindern auf eine einzigartige Weise, wie Technik funktioniert“. Gerade in Verantwortung vor den kommenden Generationen sei es das Beste, die Bahn so gut wie möglich zu bewahren. Visionen für die nächsten Jahrzehnte hat man allerdings nicht, das Konservieren an sich ist das Ziel. „In den 90er-Jahren hat es Überlegungen gegeben, die Bahnstrecke für den regulären Personenverkehr zu modernisieren“, so Thomas Hornuff von der IG. Doch dabei wäre der Denkmalschutz zu kurz gekommen. Ob es die Bahn in einem Viertel- bis halben Jahrhundert noch geben wird, hängt aber auch nicht zuletzt von der Einstellung der Bevölkerung ab. Wie viele andere Vereine auch leidet die IG unter Nachwuchssorgen. Bisher geht man davon aus, dass sich eine deutliche Mehrheit mit der Weißeritztalbahn identifiziert. Doch gerade unter meinen Altersgenossen gibt es nur sehr wenige, denen der Sinn nach einem Ausflug mit der „Bimmel“ stünde. Die Frage ist, wie die Politik auf diesen gesellschaftlichen Trend reagiert. Die Fragen, die sich in Zukunft stellen werden, lauten vermutlich: „Wie viel sichtbare Vergangenheit braucht eine Gesellschaft?“ und „Was macht unsere kulturelle Identität aus? Schließlich ist es der allgemeine Wohlstand, der es ermöglicht, Projekte wie diese am Leben zu erhalten. Aber über solche theoretischen Grundsatzfragen muss man sich als Fahrgast keine Gedanken machen. Egal, ob der Landesrechnungshof die Zuschüsse zum Betrieb rügt und die Lokomotive logischerweise eine katastrophale Umweltbilanz hat: Wenn man auf der Plattform steht und einem der Fahrtwind durch die Haare zaust, sind all diese Überlegungen vergessen. Am Bahnhof Rabenau steige ich aus, eine längere Strecke wäre mir zu teuer geworden. Der Zug rollt los, beschleunigt und verschwindet schließlich hinter der Kurve: auf dem Weg in eine unklare Zukunft.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/wie-viel-bimmel-brauchen-wir-3141121.htm

Fotos des diesjährigen Dixiezuges

Traditionell im Juni verkehrt auf der Weißeritztalbahn, der von der IG Weißeritztalbahn e.V. organisierte Dixiezug mit der Blue Wonder Jazz Band aus Dresden. Diese feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen.

Herzlichen Glückwunsch!

Erzgebirgischer Eisenbahn- und Oldtimererlebnis-Sommer 2015

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Eisenbahn- und Oldtimererlebnis-Sommer 2015

Entlang der Bahnstrecken wird es im Sommer 2015 viel zu sehen und zu erleben geben. Genießen Sie die herrlichen Blicke aus der Bahn und halten Sie Ausschau nach den glänzenden Oldtimern , die an diesen Tagen an vielen Orten die Bahnstrecken kreuzen. Ein Fest für Fans, aber auch für die ganze Familie. Planen Sie Ihre Wochenendrouten und nutzen Sie die vielen Vorteile der ErzgebirgsCard.

04.07. – 05.07. – Zeitreise durch das Erzgebirge – der Weg ist das Ziel
Zahlreiche Veranstaltungshöhepunkte warten an diesem Wochenende in der Region Schwarzenberg – Annaberg-Buchholz – Kurort Oberwiesenthal – Pressnitztal auf Ihren Besuch.

18.07. – 19.07. – Mit Dampf und Diesel das Erzgebirge erleben
Weißeritztalbahn, Wernesgrüner Schienen-Express, Zellwaldbahn Nossen und August Horch Klassik

01.08. – 02.08. – Ferientour mit der Erzgebirgsbahn
Familienerlebnisse auf Schloss Augustusburg und auf Schloss Wildeck / Zschopau, SommerOldies in Zwönitz

 

Freitaler und die Eisenbahnfreunde werden wieder zum Narren gehalten

Warum die Bimmel erst 2016 bis Kipsdorf rollt

Der ursprüngliche Termin Ende 2015 ist längst nicht mehr zu halten. Und auch jetzt bleiben noch einige Unwägbarkeiten.

27.05.2015 Von Matthias Weigel

 Bimmel erst 2016 bis Kipsdorf rollt

Die Weißeritztalbahn dampft zwischen Freital und Dippoldiswalde längst wieder. Die Instandsetzung des Abschnitts bis Kipsdorf verzögert sich aber weiter. Archivfoto: Kamprath

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, mitten im Wahlkampf, startete der damalige sächsische Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) in Obercarsdorf symbolträchtig den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn im zweiten Bauabschnitt. Zwischen Dipps und Kipsdorf sollten 2015 die Züge wieder auf der von der Flut 2002 zerstörten, elf Kilometer langen Strecke rollen. Doch wie das Ministerium gestern der Presse erklärte, sind Baubeginn und Fertigstellung erst im Jahr 2016 zu bewältigen. Dass inzwischen ein SPD-Mann das Ministerium führt, hat damit nichts zu tun. Die SZ zeigt, wo die Probleme liegen.

Brücke für Hochwasser zu niedrig

Der Wiederaufbau war seit dem Spatenstich erheblich ins Stocken geraten. Viel mehr als ein paar vorgezogene Arbeiten an vier Brücken bei Obercarsdorf und Schmiedeberg gab es nicht. Wenigstens die werden jetzt im Juni abgeschlossen, erklärt Roland Richter, Chef der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG, die die Strecke betreibt. Probleme machte laut Ministerialdirigent Bernd Sablotny vor allem eine Brücke bei Obercarsdorf. Hier habe es nach dem Hochwasser 2013 neue Berechnungen gegeben – mit dem Ergebnis, dass die Brücke zu niedrig sei. Da sie am Anfang des Bauabschnittes liegt, hätte das Problem den ganzen weiteren Verlauf infrage gestellt. Nach zähem Ringen ist nun eine Lösung da. Laut Sablotny werde man die Brücke vorerst so einrichten, dass sie bei Hochwasser angehoben werden kann und das Wasser den geforderten Platz hat. Möglicherweise bleibt das auch die Dauerlösung.

Freistaat will Kosten genau überwachen

Ein Großteil der Verzögerungen hat bürokratische Ursachen. Beim ersten Bauabschnitt zwischen Freital und Dipps – die 15 Kilometer sind seit 2008 wiederhergestellt – gab es erhebliche Mehrkosten und bis heute Streit um deren Finanzierung. Das will man nun vermeiden. Schon im Bau will der Freistaat parallel die Kosten prüfen – statt üblicherweise erst nachher. Das soll Ärger sparen – kostet aber viel Zeit. Laut Sablotny sei die Planung der SDG inzwischen geprüft. 70 strittige Punkte wurden dabei vonseiten des Freistaates ausgemacht. Bei der Hälfte ist man sich inzwischen einig. Die andere Hälfte ist in Klärung mit den vielen beteiligten Behörden. Im Juni, rechnet Sablotny, soll das Ergebnis vorliegen. Dann könne man auch verbindlichere Fakten nennen und die Ausschreibung starten. Mit Fristen und Winterpause sei ein Baustart 2015 aber kaum zu machen. Die Finanzierung der 15 Millionen Euro bleibe aber gesichert. Das Geld steht im Doppelhaushalt 2015/16 des Freistaates.

Immer noch Streit um ersten Abschnitt

Wie erwähnt, streiten sich SDG und der Freistaat immer noch um Mehrkosten des ersten Abschnittes. Der hat mit 22,3 Millionen rund 3,5 Millionen Euro mehr gekostet. Die SDG war immer der Ansicht, die Kosten habe der Freistaat zu tragen, da sich die Mehrleistungen aus dem erforderlichen Hochwasserschutz ableiteten. Der Freistaat pochte jedoch bislang auf Kostenübernahme durch die SDG. Er bemängelte vor allem die unzureichende Dokumentation und fehlende Nachweise. Inzwischen einigte man sich, das Verfahren neu aufzurollen. Die SDG muss Punkt für Punkt mit Hilfe von Behörden und Protokollen dokumentieren, was warum erforderlich war und wer das veranlasst hat. Bei 70 Aktenordnern ein extremer Aufwand. Anhand des Ergebnisses will der Freistaat dann Kosten erstatten. Roland Richter bleibt aber dabei, dass die 3,5 Millionen Euro berechtigt waren. Das habe sich auch nochmals beim Junihochwasser 2013 bestätigt, wo es nur verhältnismäßig geringe Schäden gab. „Unsere lückenlose Dokumentation liegt beim zuständigen Landesamt“, sagt Richter. Man warte auf dessen Entscheidung.

Betriebskonzept weiterhin offen

Mit der verspäteten Fertigstellung gibt es nun etwas Luft, was das Betriebskonzept für den zweiten Abschnitt anbelangt. Mit dem derzeitigen Budget würde es dort nur für einzelne Fahrten reichen und zu Kürzungen im unteren Bereich führen – wogegen sich aber Widerstand formiert. Allerdings wird derzeit beim Bund über die Gelder für den Nahverkehr der Bundesländer verhandelt. Ob es mehr gibt und wie das dann vom Freistaat verteilt wird, ist allerdings offen. Günstigenfalls herrscht in einem Jahr Klarheit, rechtzeitig bevor der Abschnitt bis Kipsdorf in Betrieb geht.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/warum-die-bimmel-erst-2016-bis-kipsdorf-rollt-3112692.htm

Etliche Züge und S-Bahnen fallen aus

Wegen des Streiks gilt bei der Deutschen Bahn ein Notfahrplan. Bei anderen Unternehmenrollt es aber weiter.

04.05.2015

Ab heute trifft der Bahnstreik, der von der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) als längster Streik in der Geschichte der Bahn angekündigt wurde, auch den Personenverkehr. Im Güterverkehr gab es bereits gestern die ersten Ausfälle. Reisende, die auf die Bahn gesetzt haben, müssen sich bis zum kommenden Sonntag auf teils erhebliche Behinderungen einstellen………

……Nicht betroffen vom Streik sind die Weißeritztalbahn sowie die Städtebahn Sachsen. Verspätungen sind allerdings nicht auszuschließen, falls die Städtebahn gezwungen ist, wegen liegengebliebener Züge diese Gleise zu umfahren. Seit Monaten verhandeln Bahn und die Gewerkschaft der Lokführer über Tarifverträge. Die Bahn hat ein neues Angebot vorgelegt, das der GDL allerdings nicht genügt. (SZ)

www.vvo-online.de

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/etliche-zuege-und-s-bahnen-fallen-aus-3096066.html

Geldnot bei Freitaler Bimmel

Zum Jahresende fährt die Weißeritztalbahn wieder bis Kipsdorf. Doch weil Geld fehlt, sind Fahrten bedroht.

10.04.2015 Von Regine Schlesinger und jane Jannke

ei Freitaler Bimmel

Die Bimmel im Rabenauer Grund zur Wiedereröffnung der Strecke von Freital nach Dipps 2008. Ab Jahresende soll sie wieder bis Kipsdorf rollen. Foto (Archiv): Marco Klinger © foto: marco klinger / mkl-news

Die Grünen schlagen Alarm. Der Betrieb der Weißeritztalbahn ist finanziell nicht abgesichert, warnt Eva Jähnigen von der Landtagsfraktion. Laut Jähnigen klafft eine Lücke von über einer Million Euro im Budget. Bleibt es dabei, wären Angebotskürzungen die Folge. Vor allem der bei Fahrgästen beliebte Freitaler Streckenabschnitt könnte deshalb von Einschnitten betroffen sein, wenn der im Wiederaufbau befindliche Teilabschnitt von Dipps nach Kipsdorf fertig wird, fürchtet die Politikerin. Das könnte die Bahn wiederum weniger attraktiv für Touristen machen. Die Grünen fordern daher die Große Koalition aus CDU und SPD auf, das Budget um 1,1 Millionen Euro aufzustocken.

Das Problem ist ein Erbe der Koalition aus CDU und FDP, die 2009 in Sachsen an die Macht kam, erklärt Eva Jähnigen. Damals wurden die Mittel für den Öffentlichen Nahverkehr stark gekürzt. „Der damalige Staatsminister Sven Morlok befand, dass die Weißeritztalbahn mit etwa einer halben Million Euro pro Jahr auskommen würde“, so Jähnigen. Die Rechnung sei jedoch nur mit dem Freitaler Streckenabschnitt gemacht worden, der nach der Flut 2002 wieder instand gesetzt worden war. Doch jetzt rückt die Fertigstellung der gesamten Strecke in greifbare Nähe. Die zur Verfügung stehenden 500 000 Euro müssten dann geteilt werden. Nötig wären aber weitere 500 000 Euro, um beide Abschnitte ohne Abstriche betreiben zu können.

Die Sorge ist nicht aus der Luft gegriffen. Betreiber der Weißeritztalbahn ist die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), bestellt wird der Bahnverkehr vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Wie VVO-Sprecher Christian Schlemper bestätigt, hat das Unternehmen derzeit keine Mittel, um zusätzlich den Bahnbetrieb auf der rund elf Kilometer langen Strecke Dippoldiswalde–Kipsdorf zu finanzieren. Die 15 Millionen Euro für den Wiederaufbau sind nur für die Baukosten gedacht. Einfach die Mittel, die der VVO derzeit der SDG für den Betrieb auf dem unteren Abschnitt der Weißeritztalbahn und der Lößnitzgrundbahn zahlt, umzuverteilen – also auf diesen Strecken Fahrten zu streichen, damit die Weißeritztalbahn bis Kipsdorf rollen kann – sei keine Lösung. „Das ist aufgrund vertraglicher Regelungen und der Fahrgastzahlen nicht möglich“, erklärt Christian Schlemper. Zumal die Weißeritztalbahn gerade erst den Verlust aus dem Hochwasserjahr 2013 aufholen konnte.

Streichungen hält auch Eva Jähnigen für falsch, ebenso eine Anhebung der Fahrpreise. Noch läuft die Debatte zum sächsischen Doppelhaushalt 2015/16. Das Budget für die Schmalspurbahnen könne daher noch aufgebessert werden. Dafür müsse allerdings Druck gemacht werden. Höchste Zeit ist es, denn das Betreiberkonzept muss jetzt gemacht werden. „Wir sind dabei, mit der SDG zu verhandeln“, sagt Christian Schlemper. Bleibt es allerdings bei dem jetzigen Budget, sei ein Komplettangebot nicht möglich.

Die ungeklärte Frage der Kosten für den künftigen Betrieb ist nicht die einzige Sorge, die den VVO beschäftigt. Man sei auch enttäuscht darüber, dass es noch immer keine Lösung für die Abrechnung der Mehrkosten von 3,5 Millionen Euro beim Bau des ersten Abschnittes gibt, heißt es seitens des Verkehrsunternehmens. Zwar rollen hier die Züge seit 2008 wieder, doch wer die Mehrkosten übernimmt, ist noch immer offen. Und für den zweiten Abschnitt deutet sich weiteres Ungemach an. „Es tauchen immer wieder neue Hürden auf, die den Wiederaufbau erschweren“, sagt Christian Schlemper. Derzeit könne aber noch nicht gesagt werden, ob sich das am Ende auch auf den Termin der Fertigstellung der Strecke auswirken wird.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/geldnot-bei-freitaler-bimmel-3079181.html