Archiv für die Kategorie „Sächsische Zeitung“

Langes Warten auf den Weiterbau

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Seit rund fünf Jahren ist für die Züge der Weißeritztalbahn in Dippoldiswalde Schluss. Doch das soll sich 2015 ändern.

02.09.2013 Von Regine Schlesinger

rten auf den Weiterbau
Noch rollt der Verkehr nur auf der Straße wie hier auf der B 170 in Kipsdorf. Ende 2015 sollen aber auch wieder Kleinbahnzüge den Ort erreichen.Foto: Egbert Kamprath
 

Auf dem Bahnhof in Kipsdorf rosten Schienen vor sich hin. Wenige Kilometer weiter, am Bahnhof Schmiedeberg, können sich ganze Pilzkolonien ungestört auf dem Gleis ausbreiten. In Obercarsdorf enden die Schienen abrupt in einem großen Erdhaufen – es ist kein schönes Bild, das die Trasse der Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf in diesen Tagen bietet. Dabei wäre heute eigentlich Grund zum Feiern. Vor 130 Jahren fuhr zum ersten Mal ein Personenzug bis Kipsdorf durch.

Doch nach Feiern ist den Freunden der Weißeritztalbahn eher nicht zumute. Das wird sich erst ändern, wenn auch der zweite Abschnitt der Schmalspurbahntrasse endlich wieder aufgebaut ist. Das Geld dafür, rund 15 Millionen Euro, steht zur Verfügung. Doch Bauleute wurden an der Strecke noch immer keine gesichtet.

Jetzt aber soll die längste Zeit des Wartens bald vorbei sein, bestätigt Mirko Frohs, Leiter Infrastruktur bei der Weißeritztalbahn. Im Juli wurden die Planungsleistungen für den Wiederaufbau dieses Abschnitts in Auftrag gegeben. „Sobald die Planung steht, erfolgen die Ausschreibungen und danach werden die Bauleistungen vergeben“, sagt er.

Wenn sich im nächsten Jahr der Winter so weit zurückzieht, dass wieder gebaut werden kann, soll dann auch tatsächlich mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Vor allem der Abschnitt zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf erfordert einen kompletten Neubau. Auch muss eine Weißeritzbrücke bei Obercarsdorf wieder eingesetzt werden. Ende 2015, das stehe nach wie vor als Ziel, sollen die Züge wieder bis zum Bahnhof in Kipsdorf fahren können.

Noch vorm eigentlichen Baubeginn, sozusagen als vorgezogene Leistung, wird die Strecke aber vom Bewuchs freigeschnitten. „Das kann nur in der vegetationsarmen Zeit geschehen“, erklärt Mirko Frohs. Das Beräumen der Trasse von Steinen und Geröll wird parallel zu den Wiederaufbauarbeiten erfolgen. Einige Vorbereitungsarbeiten sind in den vergangenen Monaten bereits gelaufen. Dazu gehören die Vermessung des Baugrundes und die Entnahme von Bohrkernen aus Bauwerken der Bahn, um deren Zustand prüfen zu können, informiert Mirko Frohs weiter.

Richtig glauben, dass es tatsächlich mit dem Wiederaufbau losgeht, werden das alle Bahnfreunde aber wohl erst, wenn sie es sehen. Wenn es eines Tages so weit ist, dürfen sie das auch als ihr Verdienst verbuchen. Immer wieder haben sie in den vergangenen Jahren unter anderem bei Demonstrationen am Bahnhof Kipsdorf bei den verantwortlichen Politikern den Weiterbau der Bahntrasse angemahnt und damit für den nötigen Druck gesorgt.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/langes-warten-auf-den-weiterbau-2654462.html

Kommentar

über den Wiederaufbau einer 130-Jährigen

02.09.2013 Von Regine Schlesinger

 währt, wird hoffentlich gut

Zum 120. Geburtstag der Weißeritztalbahn vor zehn Jahren war die Trasse zwischen Freital-Hainsberg und Kipsdorf infolge der Flut vom August 2002 noch schwer zerstört. Als sich 2008 die Inbetriebnahme der Schmalspurbahn zum 125. Mal jährte, fuhr das Bähnle erstmals wieder auf dem Streckenabschnitt zwischen Freital-Hainsberg und Dipps. Groß war damals die Hoffnung, dass sich der zweite Abschnitt bis Kipsdorf rasch anschließen wird, genährt durch den 2009 gefassten Beschluss des sächsischen Wirtschaftsministeriums zum Wiederaufbau dieses Trassenstücks. Doch Jahr um Jahr verging, ohne dass sich viel tat.

Inzwischen erlebt die Bahn ihren 130. Geburtstag. Bleibt zu hoffen, dass das, was so lange währt, jetzt endlich gut wird und die Bahn vor ihrem Jubiläum zum 135. auch Kipsdorf wieder erreicht.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/was-lange-waehrt-wird-hoffentlich-gut-2654467.html

Oldtimer auf schmaler Spur

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Die Bimmel ist wie eine Seele in unserer Region; sie muss weiter pfeifen, läuten und schnaufen – auch im 14. Jahrzehnt.

02.09.2013 Von Dietrich Noack

auf schmaler Spur
Die Weißeritztalbahn im Rabenauer Grund – seit 130 Jahren dampft sie auf der Strecke, die eigentlich bis Kipsdorf geht.Wegen der Flutschäden ist derzeit in Dippoldiswalde Schluss.
Foto: Frank Baldauf

Am 3. September 1883 war der erste Personenzug nach Kipsdorf gefahren; am 1. November folgte der erste Güterzug. Groß gefeiert wurde damals nicht; das hatte man bereits ausführlich getan, als die Strecke bis nach Schmiedeberg am 30. Oktober 1882 eröffnet wurde.

In Sachsen, im deutschen Bahnland Nummer eins des 19. Jahrhunderts, spielte der Bau von Schmalspurbahnen eine bedeutende Rolle. Unmittelbar nach der Herausgabe der „Bahnordnung für Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung“ von 1878 durch das Kaiserreich entstand im Königreich Sachsen sehr schnell ein Schmalspurbahnnetz von über 500 Kilometern Länge. Unsere Bahn war nach der kurzen Strecke der ersten Schmalspurbahn von Wilkau nach Kirchberg die zweite der insgesamt 30 Schmalspurbahnen Sachsens. Die Weißeritztalbahn ist mit ihrer Gesamtlänge von 26 Kilometern, 40 Brücken, engen Bogenradien, beachtlichen Steigungen, dem attraktiven Streckenabschnitt durch den Rabenauer Grund und als nunmehr Deutschlands dienstälteste Schmalspurbahn im öffentlichen Personenverkehr, das „Flaggschiff“ sächsischer Schmalspur.

Die Geschichte widerspiegelt aber auch sehr eindrucksvoll, dass der ursprüngliche Glaube, mit den kleinen Bahnen billiger wegzukommen, ein Irrtum war. Viele wurden bereits vor dem Ersten Weltkrieg unrentabel, mussten wieder eingestellt oder eingeschränkt werden. Im Weißeritztal wurde der Güterverkehr, trotz noch vorhandenem Bedarf, dann 1994 abgesetzt.

Die Bahn zählt zu den sogenannten Flusstalbahnen, das heißt, sie schlängelt sich annähernd mit der Roten Weißeritz von Kipsdorf nach Freital ins Tal. Damit ist sie stets dem Hochwasser, dieses meistens harmlosen Gebirgsflusses, ausgeliefert. Am schlimmsten war es 1897 und 2002 mit zahlreichen Toten und verheerenden Zerstörungen an der Strecke. Der Bau der Talsperre Malter (1907-1913), als Konsequenz aus der Katastrophe von 1897, erforderte den Bau eines völlig neuen Streckeabschnittes über sieben Kilometer. Ein weiteres Problem ergab sich aus dem zeitaufwendigen Umladen von der schmalspurigen Weißeritztalbahn (Spurweite 750 mm) auf das normalspurige deutsche Eisenbahnnetz (1435 mm) bei der Ankunft in Hainsberg. Also erfolgte der Einsatz von Rollwagen (1906), auf die nun die normalspurigen Güterwagen gerollt werden konnten und damit teure Umladungen erspart blieben. Aber das hatte wiederum bauliche Konsequenzen, denn die Tragfähigkeit des Bahnkörpers musste erhöht und beispielsweise der Tunnel im Rabenauer Grund aufgeschlitzt werden.

Schließlich war es der boomende Fremdenverkehr, der dafür sorgte, dass in Kipsdorf der größte europäische Kopfbahnhof für Schmalspurbahnen entstand (1935). Man kann es kaum für möglich halten, dass in den 1930er-Jahren die Züge in der Wintersaison am Wochenende alle 20 Minuten bis nach Kipsdorf fuhren.

Aber auch von spektakulären Unfällen blieb die Bahn nicht verschont. So entgleiste Ende der 1980er-Jahre ausgangs des Rabenauer Bahnhofes in Richtung Kipsdorf ein mit Kohle beladener Güterzug. Die dabei in dem engen Bogen umgekippten Talbotwagen waren zwischen einer Felswand und der Roten Weißeritz derartig verkeilt, dass sie auseinandergeschweißt werden mussten. Die Einzelteile holte dann ein Hubschrauber in tagelangem Einsatz aus dem Rabenauer Grund heraus.

Heute gehört die Weißeritztalbahn zu den fünf noch im öffentlichen Personennahverkehr fahrenden Bahnen in Sachsen. Sie steht seit 1994 unter Denkmalsschutz.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/oldtimer-auf-schmaler-spur-2654464.html

Schwere Rechenaufgabe Weißeritztalbahn

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Es geht um 3,5 Millionen Euro an Baukosten. Wer dafür aufkommt, ist auch nach fünf Jahren unklar.

19.08.2013 Von Matthias Weigel

echenaufgabe Weißeritztalbahn
Sie schnauft seit 2008 wieder entlang der Roten Weißeritz – die Weißeritztalbahn. Über die Wiederaufbaukosten für den ersten Abschnitt wird aber noch gestritten.
Foto: Eric Münch

Am Wiederaufbau der Weißeritztalbahn zwischen Dipps und Kipsdorf wird schon gearbeitet. Was dabei inzwischen aber fast in Vergessenheit geraten ist: Die erste Etappe zwischen Hainsberg und Dipps wurde noch nicht einmal offiziell abgeschlossen. Hier rollen zwar seit dem Wiederaufbau 2008 die Züge. Doch die Abrechnung der Baukosten ist eine endlose Geschichte.

Dabei geht es vor allem um die damals entstandenen Mehrkosten von 3,5 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den ersten Abschnitt beliefen sich – ohne Planung – demnach auf 22,3 Millionen Euro. Immerhin hatte Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) Anfang 2012 einen Blankoscheck ausgestellt und erklärt, dass der Freistaat für die förderfähigen Kosten aufkomme. Wie viel das ist und wer den Rest begleichen soll, ist aber bis dato ungeklärt.

Licht ins Dunkel hätte jetzt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr bringen können. Dorthin waren die 75 Aktenordner von der Landesdirektion gegangen. Die gab das Verfahren nach der Behördenreform 2012 ab, nachdem sie zwei Jahre geprüft hatte. Doch das Landesamt verweist nach SZ-Anfrage nur auf „laufende Gespräche zwischen den Beteiligten“. Dabei geht es wohl um einen Rückforderungsbescheid, den die Landesdirektion noch im Februar 2012 an den Betreiber, die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG, geschickt hatte. Was der aber genau beinhaltet, darüber schweigt das Landesamt, „da es sich um schützenswerte Unternehmensdaten handelt“, so Sprecherin Isabel Siebert. Die Landesdirektion blockt gleich ganz: Man sei nicht mehr zuständig.

SDG-Chef Roland Richter bestätigt zumindest, dass die Dampfeisenbahngesellschaft den Bescheid angefochten und Widerspruch eingelegt hat. Zupass kommt dabei wohl auch das neuerliche Hochwasser. Denn schon 2008 hatte man die Mehrkosten unter anderem damit begründet, die Strecke besonders hochwassersicher nach den Vorgaben ausgebaut zu haben. „Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus den jüngsten Hochwasserschäden laufen nun noch diverse Abstimmungen“, so Richter. Die 3,5 Millionen Euro habe die SDG mit Unterstützung der Gesellschafter zwischenfinanziert, so Richter auf Anfrage. Der hiesige Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hält rund ein Drittel der Anteile.

Die komplette Abrechnung des ersten Bauabschnitts war übrigens über viele Monate hinweg die Bedingung, um den zweiten Abschnitt überhaupt planen und bauen zu können. Davon hat sich der Freistaat aber 2011 gelöst. Sonst würde wohl heute zwischen Dipps und Kipsdorf noch immer nichts losgehen. 2015 will man fertig sein. Zumindest mit dem Bauen.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/schwere-rechenaufgabe-weisseritztalbahn-2643720.html

Volle Züge beim Schmalspurbahn-Festival der Weißeritztalbahn

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20.07.2013

Freital/Dresden.Bei schönstem Sommerwetter haben zahlreiche Fans von Schmalspurbahnen am Samstag die Gelegenheit zu einer Fahrt mit der Weißeritztalbahn genutzt. „Die Züge sind voll“, sagte der Pressesprecher des Verkehrsverbundes Oberelbe, Christian Schlemper, der Nachrichtenagentur dpa. Die Resonanz bewege sich auf dem Niveau der Vorjahre mit rund 11 000 Besuchern am Festwochenende. Diesmal wird das 130-jährige Bestehen der Bahn gefeiert, die mit historischen Loks durch den Rabenauer Grund dampft.

Deutschlands dienstälteste öffentliche Schmalspurbahn verkehrt zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde. Die 1881 bis 1883 erbaute Weißeritztalbahn war bei der Flutkatastrophe 2002 stark zerstört worden. Der Abschnitt zwischen Freital und Dippoldiswalde wurde bis Ende 2008 für 22 Millionen Euro von Bund und Land rekonstruiert. Bis Ende 2014 soll die restliche Strecke bis Kipsdorf (Sächsische Schweiz) wiederaufgebaut werden – für 15 Millionen Euro unter anderem aus dem damaligen Flutfonds. Die Gesamtstrecke ist dann wieder 26,3 Kilometer lang. (dpa)

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/sachsen/volle-zuege-beim-schmalspurbahn-festival-der-weisseritztalbahn-2621943.html

Abgeordnete fordert Konzept zur Bimmel

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Freital/Kipsdorf

Die Ausschreibung des Bahnbaus hat sich verzögert. Das kostet Zeit. Aber die kann man sinnvoll nutzen.

19.07.2013 Von Franz Herz

Die Weißeritztalbahn wird erst Ende 2015 wieder bis Kipsdorf dampfen. Diese Auskunft auf eine Anfrage hin hat die Abgeordnete der Linken im Landtag und Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Verena Meiwald, von Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) erhalten. Das bedeutet eine Verschiebung gegenüber dem ursprünglichen Bauplan. Ursache dafür sind Verzögerungen bei der Vergabe des Planungsauftrags für den Wiederaufbau. Das Verfahren läuft schon seit Frühjahr. Es wurde aber verzögert, weil ein unterlegener Bieter die erste Entscheidung angefochten hat. Nun wird die Planung erst beginnen. Das reicht nicht mehr für einen Baubeginn in diesem Jahr.

Vor dem Winter soll jetzt nur noch das Baufeld entlang der Strecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf freigemacht werden, ehe nächstes Jahr dann die hauptsächlichen Bauarbeiten starten können. Sie werden sich bis weit ins Jahr 2015 hinziehen. Die gesamte Trasse muss überarbeitet werden. Vor allem der letzte Abschnitt zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf erfordert einen kompletten Neubau. Auch muss eine Weißeritzbrücke bei Obercarsdorf wieder eingesetzt werden.

Verena Meiwald bezeichnet die erneuten Verzögerungen als ärgerlich. Sie fordert: „Die jetzt zusätzliche Zeit sollte genutzt werden, um ein Betreiberkonzept und eine Tourismusstrategie mit allen Beteiligten und einer breiten Öffentlichkeit zu diskutieren.“ So könnte aus einer Verzögerung noch ein Gewinn für die Bahn und die Region entspringen.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/abgeordnete-fordert-konzept-zur-bimmel-2621356.html

Unter DampfStartklar fürs Großereignis

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Am Wochenende sind die historischen Loks der Weißeritztalbahn im Dauereinsatz – bei einem Festival, das fast ausfiel.

17.07.2013 Von Verena Weiß

pfStartklar fürs Großereignis

Wettlauf gegen die Zeit. Lokschlosser Andreas Wagner schraubt noch im Lokschuppen Hainsberg. Zum Schmalspurbahn-Festival am Wochenende muss alles fertig sein.
Foto: Eric Münch
 

In zwei Tagen zieht wieder Dampf durch den Rabenauer Grund. Bereits zum dritten Mal infolge laden die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft, der Verkehrsverbund Oberelbe und die Interessengemeinschaft Weißeritztalbahn zum Feiern entlang der Kleinbahnstrecke ein.

Zwischen dem Bahnhof Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde kommen neben den planmäßigen Dampfzügen wieder besondere historische Züge zum Einsatz, die alle Lokfans und Familien schon zum fünften Mal infolge zur Fahrt durch das wildromantische Tal einladen. Diesmal findet das Schmalspurbahnfestival aber vor einem besonderen Hintergrund statt: Seit 130Jahren fahren die Dampfloks entlang der Strecke durch den Rabenauer Grund. Obendrein wird an diesem Wochenende auch rund um die Malter das 100-jährige Bestehenden der Talsperre gefeiert. Dafür sind diesmal sogar 30Sonderzüge unterwegs.

Zwei große Jubiläen, die beinah auf der Kippe standen. Denn dass die Veranstalter am Wochenende überhaupt wieder zum Fest auf die Schmalspur einladen können, ist alles andere als selbstverständlich. Das Juni-Hochwasser hat auch im Rabenauer Grund seine Spuren hinterlassen.

Die Züge können zwar wieder auf der Bahnstrecke rollen, der Wanderweg unmittelbar durch den Rabenauer Grund ist jedoch noch immer gesperrt. Wer zum Fest auch die Natur sucht, muss auf die ausgewiesenen Wanderwege links und rechts des Tales ausweichen. Dennoch rechnen die Veranstalter auch an diesem Wochenende wieder damit, zwischen 8000und 11000Besucher für die Schmalspur zu begeistern.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/unter-dampfstartklar-fuers-grossereignis-2619698.html

Mit dem Märchenzug durchs Weißeritztal

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Dippoldiswalde

16.07.2013

Die Weißeritztalbahn dampft am Freitag wieder mit einem Märchenzug durch den Rabenauer Grund. In einem bunt geschmückten Wagen erwartet die kleinen Mitfahrer eine Märchenerzählerin mit ihren musikalischen Gesellen sowie ein kleiner Imbiss und viele Überraschungen. Der Zug setzt sich um 15 Uhr am Bahnhof in Dippoldiswalde in Bewegung und kehrt gegen 17.27 Uhr nach Dipps zurück.

Wer mitfahren möchte, muss sich zuvor beim Tourismusverband anmelden. Die Fahrt kostet pro Kind sieben Euro. Ist es älter als sechs Jahre, muss noch eine Fahrkarte gekauft werden, informiert Anke Eichler vom Tourismusverband. Den Märchenzug gibt es seit 2012. Initiiert wurde er von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, der IG Weißeritztalbahn und dem Tourismusverband. (SZ/mb)

Anmeldung: 03504 614877 oder 03504 614878

dippoldiswalde@erzgebirge-tourismus.de

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/mit-dem-maerchenzug-durchs-weisseritztal-2618979.html

Loks dampfen wieder durch den Rabenauer Grund

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Freital/Dippoldiswalde

Am 20. und 21.Juli findet das Schmalspurbahnfestival statt. Grund zum Feiern gibt es dieses Jahr gleich doppelt.

15.07.2013 Von Verena Weiß

Einen treffenderen Ort hätten sich die Veranstalter nicht überlegen können. Um das Programm für das bevorstehende Schmalspurbahnfestival vorzustellen, wurde die Presse auf schmale Spur geschickt, in einem der bekannt grünen Waggons der Weißeritztalbahn.

Doch so selbstverständlich die Runde zusammenfand: Dass die Loks zum Festwochenende, am 20. und 21.Juli, überhaupt über die Gleise rollen können, ist alles andere als selbstverständlich. „Ein paar Zentimeter mehr und alles wäre anders“, sagt Christian Schlemper vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Das Juni-Hochwasser hat auch den Rabenauer Grund erfasst und den alljährlichen Festivalplänen fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Umso erfreulicher zeigen sich die Organisatoren, die Tradition trotz Hochwasserschäden auch in diesem Jahr fortsetzen zu können. Diesen Beitrag weiterlesen »

Hochwasserschutz hat sich bewährt

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Die ersten Schäden an der Trasse der Weißeritztalbahn sind behoben. Für die weiteren Arbeiten fehlt noch das Geld.

07.07.2013

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Roland Richter ist Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, die unter anderem die Weißeritztalbahn betreibt. Foto: privat
 

Anders als bei der Flut 2002 ging das jüngste Hochwasser für die Weißeritztalbahn relativ glimpflich ab. Über die Gründe und das weitere Baugeschehen an der Bahnstrecke sprach die SZ mit Geschäftsführer Roland Richter von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, welche die Weißeritztalbahn betreibt.

Herr Richter, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie mitbekamen, dass erneut ein Hochwasser die Weißeritztalbahntrasse getroffen hat?

Das hatte sich ja angebahnt. Ich war an dem Sonntag, als nach den starken Regenfällen das Wasser der Talsperre Malter unkontrolliert ablief, selber vor Ort. Wir mussten erst kurz vorher das geplante Volksliedersingen mit dem Dresdner Kreuzchor in und an der Bahn absagen. Ich war auch im Rabenauer Grund und habe mir die Sache angeschaut, das sah schon bedenklich aus. In so einer Situation hofft man nur, dass die Maßnahmen, die nach 2002 für einen besseren Hochwasserschutz getroffen wurden, etwas bringen.

Hat sich diese Hoffnung erfüllt?

Ja, die Maßnahmen haben auf jeden Fall etwas gebracht. Es hat weniger gravierende Schäden gegeben als 2002.

Was hat das Hochwasser angerichtet?

Die Schäden lassen sich in zwei Komplexe aufteilen. Zum einen wurde das Gleis zwischen Rabenau und Spechtritz auf einer Länge von rund 200 Metern unterspült. Der Pegel war durch den unkontrollierten Ablauf aus der Talsperre höher gestiegen als unsere Gabionen. Das Wasser hat den Schotter rausgeschwemmt und auf 200 Metern verteilt. Diese Schäden sind inzwischen behoben. Seit dem 15. Juni fährt die Bahn wieder. Der andere Teil der Schäden betrifft hauptsächlich die Außenseiten des Flusslaufes. Teilweise wurden Brückenfundamente freigespült und Böschungen beschädigt. Diese Schäden werden behoben, sobald das Geld dafür da ist und wir mit der erforderlichen Technik an die Bauwerke kommen. Die gesamte Schadenshöhe liegt bei ungefähr 600000 Euro. Das ist aber nur eine erste Schätzung.

Muss der Bahnbetrieb für die weiteren Bauarbeiten noch einmal unterbrochen werden?

Das lässt sich jetzt noch nicht so genau sagen. Wir wollen aber auf alle Fälle lange Sperrungen vermeiden.

Sie sprachen von den Maßnahmen, die nach 2002 für mehr Hochwasserschutz an der Bahnstrecke zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde ergriffen wurden. Waswurde getan?

Bei einem Hochwasser spielen immer die Brücken und Durchlässe eine wichtige Rolle. Vor 2002 gab es etliche Brücken mit mehreren kleinen Bögen, teilweise standen auch Fundamente direkt im Wasser. Die hat es damals bei der Flut weggeschwemmt. Das wurde beim Wiederaufbau geändert. Die Brückenbögen überspannen jetzt den Fluss komplett, damit stehen auch keine Fundamente mehr mitten im Wasser. Bewährt hat sich auch der Bau stabiler Stützmauern mit Betoneinfassung anstelle der Natursteinmauern. Ein gutes Beispiel dafür ist die große Stützwand an der Rabenauer Mühle. Es hat sich auch gezeigt, dass einige Maßnahmen, die wir bis jetzt nicht mit abrechnen konnten, großen Anteil daran hatten, dass es zu wesentlich weniger Schäden gekommen ist. Wir sind deshalb jetzt dabei, mit dem Wirtschaftsministerium über die Übernahme der Kosten auch für diese Maßnahmen zu verhandeln.

Was sind das für Maßnahmen?

Das sind zum Beispiel die Wasserbausteine. Dabei handelt es sich um große Felsbrocken, die im Flussbett liegen und die Fließgeschwindigkeit des Wassers und somit die Abströmung an die Bauwerke verringern. Vor Bauwerken schützen sie vor Aus- und Hinterspülungen, den sogenannten Kolken, und gewährleisten somit die Standsicherheit der Bauwerke. Außerdem wurden auch die Widerlager der Brücken mit Beton verstärkt.

Während zwischen Freital und Dipps neue Hochwasserschäden an der Bahnstrecke beseitigt werden müssen, hat sich zwischen Dipps und Kipsdorf bei den alten von 2002 noch nicht viel getan. Wie geht es hier weiter?

In diesem Jahr soll damit begonnen werden, das Baufeld freizumachen und die Trasse von Bewuchs freizuschneiden..

Was hat den Baubeginn verzögert?

Die Verzögerung gab es bei der Ausschreibung und der Vergabe der Planungsleistungen. Ein unterlegener Bieter hatte ein Prüfungsverfahren für die Vergabe angestrengt. Das ist jetzt aber abgeschlossen.

Wie sieht die weitere Zeitschiene aus?

Die Hauptbauleistungen sollen zu Beginn der Bausaison 2014 starten. Das Bauende ist für 2015 geplant.

Eher zweite Jahreshälfte?

Ja, eher für die zweite Jahreshälfte.

Das Gespräch führte Regine Schlesinger.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/hochwasserschutz-hat-sich-bewaehrt-2612464.html

Bimmel wieder unter Dampf

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Dippoldiswalde/Freital
Die unterspülten Gleise sind repariert. Insgesamt ist von 600000 Euro Schaden die Rede.

14.06.2013 Von Matthias Weigel

eder unter Dampf
Heiko und Marianne Rennert genießen hier die Fahrt mit der Weißeritztalbahn. In den vergangenen Tagen war das nicht möglich. Ab heute rollt aber wieder alles planmäßig.
Archivfoto: Eric Münch

Die Weißeritztalbahn kann ab dem heutigen Sonnabend wieder planmäßig zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde dampfen. Damit finden auch alle Veranstaltungen, unter anderem Braumeisters Dampfzug am Sonntag, wie geplant statt. „Für Wanderer gibt es noch einen Wermutstropfen: Die Wanderwege im Rabenauer Grund sind noch gesperrt“, sagte Gabriele Clauss vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). „Aber auch die Wander- und Radwege in der Dippoldiswalder Heide oder in Richtung Tharandt und Höckendorf bieten viele Möglichkeiten, die Schmalspurbahn mit sportlicher Freizeit zu verbinden.“ Eine Radwanderkarte mit zwei Touren erhalten Interessierte beim Zugpersonal. In den letzten sechs Tagen wurden die Hochwasserschäden an der Schmalspurbahn beseitigt. „Seit vergangenem Sonnabend arbeiteten an der Strecke täglich zehn Personen, die in der kurzen Zeit viel geleistet haben“, erläutert Mirko Froß, stellvertretender Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG). Insbesondere bei der Beseitigung des Schwemmguts und den umfangreichen Aufräumarbeiten erhielt die SDG viel Unterstützung durch Vereinsmitglieder der Interessengemeinschaft Weißeritztalbahn. „Schließlich wurden durch unser eigenes Personal und mithilfe von Fachfirmen Gleise gerichtet und gestopft“, so Mirko Froß. Vor allem zwischen Rabenau und Spechtritz hatte das Hochwasser gewütet und über 200 Meter Gleis ausgespült. Die Strecke war daher gesperrt, es gab Schienenersatzverkehr.

Der Gesamtschaden, der durch das Hochwasser entstand, beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 600000 Euro. Dazu gehören auch Schäden an den Brücken, Widerlagern, Mauern und den Uferbereichen an den Bauwerken. Die Standsicherheit sei aber nicht gefährdet, hieß es. Wie lange die Reparaturarbeiten an den Schäden dauern, konnte Froß noch nicht sagen. Auch die Finanzierung werde derzeit noch geprüft. Die Schadenssumme sei bei den relevanten Stellen aber bereits angemeldet.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/bimmel-wieder-unter-dampf-2595573.html