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Offene Rechnungen bei der Weißeritztalbahn
Der Streckenbau kostete 3,5 Millionen Euro mehr als geplant. Seit 2008 wird um die Übernahme der Kosten gestritten.
17.09.2014 Von Matthias Weigel

In gut einem Jahr soll sie wieder bis Kipsdorf rollen, die Weißeritztalbahn. Der Wiederaufbau der gut elf Kilometer langen Strecke Dippoldiswalde–Kipsdorf, die wegen der Flutfolgen von 2002 noch immer gesperrt ist, kommt langsam in die Gänge. 15 Millionen Euro – vorwiegend Geld vom Freistaat– soll das Vorhaben kosten. Doch nicht nur, dass es noch gar kein Betriebskonzept für diesen Abschnitt gibt. Noch nicht einmal der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen. Auf den 15 Kilometern zwischen Freital und Dippoldiswalde rollen zwar seit dem Wiederaufbau 2008 die Züge. Doch die Abrechnung der Baukosten ist eine scheinbar endlose Geschichte.
Dabei geht es vor allem um die damals entstandenen Mehrkosten von 3,5 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den ersten Abschnitt beliefen sich – ohne Planung – auf 22,3 Millionen Euro. Immerhin hatte Sachsens Noch-Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) Anfang 2012 einen Blankoscheck ausgestellt und erklärt, dass der Freistaat für die förderfähigen Kosten aufkomme. Wie viel das ist und wer den Rest begleichen soll, bleibt aber ungeklärt.
75 Aktenordner Bauunterlagen
Roland Richter, Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG, die die Bahn betreibt, hätte die Sache auch lieber gestern als morgen vom Tisch. Birgt sie doch ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko in sich. 68 Seiten Widerspruch habe man gegen den Änderungs- und Rückforderungsbescheid der Landesdirektion eingereicht. Das Papier war nach Prüfung der 75Aktenordner Bauunterlagen im Frühjahr 2012 ergangen und weist offenbar erhebliche Kosten aus, die die SDG übernehmen sollte. Über genaue Summen und Inhalte gibt es von den Behörden keine Auskunft.
Roland Richter aber bleibt überzeugt, dass 100 Prozent der Mehrkosten von den Fördergeldern gedeckt sind. „Wir haben das Position für Position dargelegt“, sagt er auf SZ-Anfrage. Ein ungeheurer Aufwand sei das gewesen. Schon 2008 hatte man die Mehrkosten unter anderem damit begründet, die Strecke besonders hochwassersicher nach den Vorgaben ausgebaut zu haben. Richter hofft nun auf ein Einlenken – denn sonst müsste die SDG den Posten aus eigener Tasche stemmen und wohl oder übel Kredite aufnehmen. Bislang wird das Ganze größtenteils mittels Überbrückungsdarlehen der Gesellschafter, wie dem Verkehrsverbund Oberelbe und dem Regionalverkehr Erzgebirge, finanziert. Beim Landesamt für Verkehr bestätigt man, dass die Widerspruchsbegründung mit umfangreichen Unterlagen am 27. Mai 2014, also nach mehr als zwei Jahren, übergeben worden ist. Die Bearbeitung laufe. Aussagen zur Anerkennung weiterer Kosten, dem Grundanliegen des Widerspruchs, könnten gegenwärtig noch nicht getroffen werden, so Sprecherin Isabel Siebert. Das Landesamt ist seit der Behördenreform 2012 zuständig und hatte das Verfahren von der Landesdirektion übernommen.
Die komplette Abrechnung des ersten Bauabschnitts war übrigens über viele Monate hinweg die Bedingung, um den zweiten Abschnitt überhaupt planen und bauen zu können. Davon hat sich der Freistaat aber 2011 gelöst. Sonst würde wohl heute zwischen Dipps und Kipsdorf noch immer nichts losgehen. 2015 will man fertig sein. Zumindest mit dem Bauen.
Wie wird die Weißeritztalbahn bis Kipsdorf fahren?
Der Wiederaufbau des oberen Streckenabschnitts läuft jetzt an. Der Betrieb ab 2015 bleibt allerdings weitgehend ungeklärt.
21.08.2014 Von Matthias Weigel
Der Wiederaufbau der Weißeritztalbahn kommt langsam in die Gänge. Nachdem der 15 Kilometer lange Abschnitt von Freital bis Dipps seit 2008 wieder in Betrieb ist, geht es nun um die restlichen gut elf Kilometer bis Kipsdorf. 15 Millionen Euro – vorwiegend Geld vom Freistaat – soll das Vorhaben kosten und Ende 2015 abgeschlossen sein. So weit, so gut. Doch auch 15 Monate vor der geplanten Inbetriebnahme steht immer noch nicht fest, wie die Zugfahrten auf dem oberen Streckenabschnitt einmal laufen und vor allem bezahlt werden sollen.
In der aktuellen Finanzierungsverordnung des Freistaates ist zu den Schmalspurbahnen klar geregelt, dass dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) für die Lößnitzgrundbahn und die Weißeritztalbahn jährlich insgesamt 4,2 Millionen Euro als ÖPNV eingesetzt werden müssen. 500.000 Euro sind dabei ab 2015 für den Abschnitt Dippoldiswalde–Kurort Kipsdorf abgestellt, erklärt VVO-Sprecher Christian Schlemper.
Geht der obere Abschnitt in Betrieb, müsste wegen des Mehraufwandes trotz gleichem Budget also irgendwo gekürzt werden. Auch von einem Betrieb an nur 40 Tagen, vorwiegend am Wochenende, war daher schon die Rede. Jedoch: Eine Einigung dazu gibt es nicht. VVO und der Betreiber Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) erklären unisono, über Lösungen zu verhandeln. Details will man nicht nennen, weist Nachfragen als „rein spekulativ“ zurück. „Es gibt keine verbindlichen Ergebnisse“, so SDG-Chef Roland Richter. Er sei aber zuversichtlich, bis 2015 ein tragfähiges Konzept vorweisen zu können.
Für den Optimismus sorgt offenbar auch die Hoffnung auf mehr Geld. Derzeit laufen im Bund die Verhandlungen über die Regionalisierungsmittel und deren bundesweite Verteilung – allerdings bleibt ein avisierter Einigungstermin unbekannt, der Ausgang für Sachsen offen. Zumindest hat das Sächsische Wirtschaftsministerium vergangene Woche klargestellt, dass bis 2020 zweckgebunden jährlich 8,74 Millionen Euro, ähnlich viel wie bisher von den Zweckverbänden, für die fünf sächsischen Schmalspurbahnen vorgesehen sind. Damit sei der Betrieb langfristig gesichert und Planungssicherheit gegeben, heißt es.
Für die Bimmel kann das gut sein, wenn der Bund Mittel für Sachsen kürzen würde. Aber auch schlecht, wenn er sie aufstockt und bei den Bahnen dann ob der vorfristigen Festlegung des Freistaates nichts ankommt. Das Finanzierungs-Problem zwischen Kipsdorf und Dipps wird sich nach aktuellem Stand aber so nicht lösen lassen.
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/wie-wird-die-weisseritztalbahn-bis-kipsdorf-fahren-2909656.html
Brücken der Weißeritztalbahn rosten schon. Im Mai gab es den offiziellen Baustart mit dem Verkehrsminister. Aber wann wird wirklich gebaut?

08.08.2014 Von Franz Herz

© frank baldauf
Die Sommermonate sind die beste Bauzeit. Doch für die Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf verstreicht sie wieder einmal ungenutzt. Zwar gab es im Mai einen großen Termin. Damals passte sogar der sächsische Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) persönlich auf, dass die Stahlbrücke über die B171 ordentlich ausgehoben und nach Obercarsdorf transportiert wurde. Auf eines hat er aber nicht geachtet – dass es dann zügig weitergeht. Seit seinem großen Auftritt rostet die Brücke in Obercarsdorf weiter.
Mit diesem sogenannten Baustart hatte es der Politiker eilig. Schließlich stehen am 31. August Landtagswahlen im Kalender. Die wirkliche Brückensanierung wird hingegen frühestens im September beginnen. Für Wahlkampftermine ist es dann zu spät.
Mirko Froß, Betriebsleiter bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, will zu dem Thema Weiterbau nach Kipsdorf jetzt nichts sagen. „Wenn es etwas mitzuteilen gibt, melden wir uns“, verspricht er. Diese Zurückhaltung ist verständlich. Denn derzeit läuft eine europaweite Ausschreibung für die Brückensanierung. Und solche Verfahren können sich auch länger hinziehen als geplant.
Der Zeitplan sieht laut Ausschreibung so aus, dass am 1. September die Arbeiten an den Brücken beginnen. Die Bieterfrist ist abgelaufen. Der Auftrag soll jetzt vergeben werden. Doch solche Entscheidungen können immer auch angefochten werden. Dann würde sich alles noch einmal um Monate verzögern. Drei Monate Bauzeit sind eingeplant, bis Ende November. Doch im Osterzgebirge kann schon mal ein zeitiger Wintereinbruch alle Pläne für die Bauzeit umwerfen.
Insgesamt sind Arbeiten an vier Brücken ausgeschrieben. Es geht dabei um die Überquerung der Roten Weißeritz am Ortseingang von Obercarsdorf aus Richtung Dippoldiswalde. Hier liegt die Stahlkonstruktion, welche den Fluss überquert, schon seit Jahren in Obercarsdorf am Bahnhof und wartet, dass etwas passiert. Die Brückenwiderlager sind seit dem Hochwasser 2013 mit Sandsäcken gesichert. Allerdings gibt es hier nach Informationen der SZ auch Probleme mit Anliegern. Diese fordern, dass nicht einfach nur die bisherige Brücke saniert wird, sondern auch neue Erkenntnisse aus den Hochwassern der letzten Jahre berücksichtigt werden. Eigentlich müsste dafür die Brückenöffnung vergrößert werden. Aber solche Veränderungen sind beim reinen Wiederaufbau der Bimmelbahn nicht vorgesehen. Deswegen ist auch keine derartige Erweiterung ausgeschrieben.
Die nächste Brücke ist die über die B171, welche im Mai mit großem Brimborium nach Obercarsdorf zum Bahnhof gebracht wurde. Der Überbau aus Stahl muss in Ordnung gebracht werden und auch die seitlichen Wände der Brücke sowie die Bänke, auf denen die Brücke aufliegt.
Die Stahlbrücken werden überprüft, entrostet und bekommen einen neuen Schutzanstrich. Schadhafte Stellen werden ausgebessert oder auch ganze Teile ergänzt.
Die anderen beiden Brücken stehen in Schmiedeberg. Hier wird eine andere Technik angewandt, da sie nicht aus Stahl gebaut ist, sondern aus Beton. Eine ist eine sogenannte Plattenbalkenbrücke. Die Bauleute müssen diese an Ort und Stelle sanieren. Die andere besteht aus sogenannten Walzträgern in Beton. Diese wird abgerissen und neu aufgebaut.
Zum weiteren Zeitplan nach Ende dieser Brückensanierungen hält sich Mirko Froß zurück. Wenn das Wetter mitspielt, beginnen ab Frühjahr 2015 die Bauarbeiten an der Strecke. Bei diesen Arbeiten müssten aber tatsächlich die Sommermonate genutzt werden, nicht so wie dieses Jahr. Wann die Bahn tatsächlich wieder bis Kipsdorf rollt, darauf legte sich Verkehrsminister Morlok selbst beim Baustart im Mai nicht so genau fest. „Man soll nicht so große Erwartungen wecken“, sagte er. „Wir werden es sicher 2016 schaffen, alles andere wäre schön.“
Rabenauer Grund bleibt offen

31.07.2014
Die anstehenden Bauarbeiten im Rabenauer Grund beginnen am kommenden Mittwoch. „Vorrangig werden die Arbeiten im Flussbett der Roten Weißeritz vorangetrieben, um pünktlich zu Beginn der Fischschonzeit am 1. Oktober fertig zu sein“, erläutert Forstbezirksleiter Wolfram Gläser. Baustart soll in der sogenannten Enso-Kurve sein. Dort befanden sich die von dem Energieversorger gesponserte Schutzhütte und der Rastplatz, die beim Hochwasser 2013 zerstört wurden. Die neue Schutzhütte wird zukünftig besser vor den Fluten geschützt der Kurve am Pferdedump stehen.
Inzwischen steht auch fest, dass das Wandern im Rabenauer Grund grundsätzlich über die gesamte Bauzeit hinweg – sowohl unter der Woche als auch am Wochenende – möglich ist. „Nur in Einzelfällen wird der Weg möglicherweise für zwei bis drei Tage gesperrt. Das würde dann vorher rechtzeitig bekannt gegeben“, teilt Gläser nach einer Beratung mit den zuständigen Kommunen und Behörden mit.
Der beliebte Wanderweg zwischen Coßmannsdorf und der Rabenauer Mühle war beim Hochwasser im Juni 2013 stark beschädigt, seit Mitte Dezember aber provisorisch wieder geöffnet worden. Nun steht der eigentliche Wiederaufbau an. Dabei sollen auch Uferböschungen ausgebessert, zwei Holzbrücken instand gesetzt und Erlen gepflanzt werden. (SZ/wei)
Rabenauer Grund wird zur Baustelle

Am Montag gehen die Arbeiten an der vorderen Brücke los. Auch am Wanderweg und der Bimmel wird gewerkelt.
25.07.2014 Von Matthias Weigel

Der Landkreis hat die Waldsperrung im Rabenauer Grund jetzt vollständig aufgehoben. Mit dem Hochwasser im Juni 2013 waren erhebliche Schäden an den Wegen einhergegangen, weswegen die Sperrung aus Sicherheitsgründen verhängt worden war. Nach ersten Reparaturen im Rabenauer Grund konnte das Verbot teilweise gelockert werden. „Da nun die Arbeiten an der Teufelsklamm abgeschlossen sind, ist sie gar nicht mehr erforderlich“, teilt das Landratsamt in Pirna mit.
In der Klamm hat der Forst inzwischen die Brücke und die zwei Stege reparieren lassen. Nur mit diesen Übergängen ist das steile Kerbtal für Wanderer ohne Gefahren zu passieren. Die alten Holzkonstruktionen waren bei den mehrtätigen Unwettern zerstört worden. „Um die Klamm für die Wanderer sicherer zu gestalten und die Begehbarkeit für lange Jahre zu gewährleisten, wurden nun verzinkte Gitterroste eingebaut“, erklärt der Sachsenforst. Der Auftrag, gut 10000Euro wurden investiert, ist nach ein paar Verzögerungen inzwischen erledigt. Während die Baustelle abgeschlossen ist, geht es an anderer Stelle mit Bauarbeiten und der Flutschadensbeseitigung weiter. Die SZ zeigt, wo gewerkelt wird.
Brücke wird instand gesetzt
Ab Montag sollen die Bauarbeiter an der vordersten Weißeritz-Brücke in den Rabenauer Grund anrücken. Die Stadt Freital will das Bauwerk wieder in Schuss bringen. Dabei ist eine Erneuerung des Eichenholzbelages und des Korrosionsschutzes geplant. 68000 Euro stehen laut Rathaus im Plan. Die Brücke über die Rote Weißeritz ist dann für den Anliegerverkehr gesperrt. Für Fußgänger soll es aber während der Bauzeit bis 15. August keine Einschränkungen geben, so die Stadt auf Anfrage.
Arbeiter rücken im Grund an
Für die endgültige Beseitigung der Flutschäden im Rabenauer Grund soll laut Forst kommende Woche ebenfalls der Auftakt sein. Die Bauarbeiter nutzen wegen der Brückenbauarbeiten eine Furth durch die Weißeritz in unmittelbarer Nähe. Die Bauzeit soll etwa acht Wochen betragen. Dabei wird versucht, den bei Ausflüglern sehr beliebten Weg offen zu halten, vor allem am Wochenende. Kurzzeitige Sperrungen unter der Woche seien aber nicht ganz auszuschließen, heißt es. Vorgesehen ist es, das Flussbett und den Weg weiter zu sichern. Außerdem sollen Uferböschungen ausgebessert, zwei Holzbrücken instand gesetzt und Erlen gepflanzt werden. Der Wanderweg war beim Hochwasser stark beschädigt, seit Mitte Dezember aber provisorisch wieder geöffnet worden.
Enso lässt Schutzhütte aufstellen
Im Zuge der Arbeiten am Wanderweg wird auch die von der Enso gesponserte Schutzhütte wieder aufgestellt. Rund 15000 Euro lässt sich das der Energieversorger kosten. Das Bauwerk war bei dem Hochwasser zerstört worden. Nun kommt die Hütte an einen neuen Standort, voraussichtlich unterhalb der Arthur-Lohse-Brücke. Dort wird sie besser vor Hochwasser geschützt sein, erklärt Sprecherin Birgit Freund. „Die Planung ist fertig, muss nun aber noch von der Naturschutzbehörde genehmigt werden. Wir rechnen damit, dass es im September so weit ist.“
Bimmel fährt drei Wochen lang nicht
Die letzten Folgen des Hochwassers will auch die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) bis zum Herbst beseitigen. Dabei geht es um neue Schutz-Steine für die Fundamente der Brücken, um Böschungssicherung und um das Stopfen und Entschlammen des Gleisbetts. Zwar wurde die Strecke unmittelbar nach dem Hochwasser so hergerichtet, dass wieder Züge fahren konnten. „Jetzt bringen wir es noch vollständig und ordentlich zu Ende“, so Eisenbahnbetriebsleiter Mirko Froß. Zusätzlich zu der sowieso geplanten jährlichen Wartungswoche sind nun zwei weitere Wochen Sperrpause geplant, voraussichtlich zwischen 3. und 21. November. Die SDG, die die Weißeritztalbahn betreibt, hatte 2013 insgesamt 600000 Euro Schaden an Bauwerken und der Bahnstrecke im Grund ausgemacht.
Wiederaufbau im Rabenauer Grund startet

17.07.2014
In gut drei Wochen sollen Wiederaufbau-Arbeiten im Rabenauer Grund beginnen. Wie der Sachsenforst mitteilte, sei die Ausschreibung beendet, die Vergabe stünde an. Die Bauzeit soll rund acht Wochen betragen – wegen der Fische in der Weißeritz lassen die Umweltbehörden wenig Spielraum. Während der Arbeiten wird versucht, den Rabenauer Grund offen zu halten, vor allem am Wochenende. Kurzzeitige Sperrungen unter der Woche seien aber nicht ganz auszuschließen, heißt es.
Vorgesehen ist es, den Weg stellenweise zu verlagern, um das Flussbett zu erweitern. Außerdem sollen Uferböschungen ausgebessert, zwei Holzbrücken instand gesetzt und Erlen gepflanzt werden. Der beliebte Wanderweg zwischen Coßmannsdorf und der Rabenauer Mühle war beim Hochwasser im Juni 2013 stark beschädigt, seit Mitte Dezember aber nach einer provisorischen Instandsetzung wieder für Wanderer geöffnet worden. Nun steht der eigentliche Wiederaufbau an. (SZ/wei)
Bimmel-Fest soll wachsen

18.07.2014
Im sechsten Jahr feiert die Bimmel ihr Festival an diesem Wochenende – noch immer zwischen Freital und Dipps. Der erste Abschnitt war 2008 wieder in Betrieb gegangen, nachdem die schlimmen Schäden des Hochwassers von 2002 beseitigt waren. Inzwischen läuft nun auch der Wiederaufbau zwischen Dipps und Kipsdorf. 2015, so bekräftigt es Eisenbahnbetriebsleiter Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), soll die komplette Strecke wieder befahrbar sein. Dann würde auch das Festival auf der Weißeritztalbahn um die Stationen Ulberndorf, Obercarsdorf, Naundorf, Schmiedeberg, Buschmühle und Kurort Kipsdorf verlängert. „Wir machen uns bereits jetzt erste konzeptionelle Gedanken gemeinsam mit den Touristikern, wie das aussehen kann“, so Gabriele Clauß vom Verkehrsverbund Oberelbe. Dass es schon im kommenden Juli, also zum 7. Festival, so weit ist, ist unwahrscheinlich. Froß redet derzeit von November als Fertigstellungstermin. Eventuell sind aber die ersten paar Kilometer schon nutzbar. Derzeit, so Froß, liefe die Ausschreibung für die Instandsetzung von vier Brücken zwischen Obercarsdorf und Schmiedeberg. Die Arbeiten sollen bereits bis November abgeschlossen sein. Sobald es das Wetter zulässt, sollen die weitern Arbeiten beginnen. (SZ/wei)
Ein Wochenende mit Kleinbahn und Oldtimern

Neben dem Bimmel-Festival hat der Tourismusverband noch etwas ganz Besonderes geplant.
17.07.2014
Oldtimer- und Bahnfans kommen am Wochenende voll auf ihre Kosten. Denn nicht nur das Schmalspurbahnfestival auf der Weißeritztalbahn findet am Sonnabend und Sonntag statt. Der Tourismusverband Erzgebirge veranstaltet parallel die 1. Eisenbahn- und Oldtimererlebnistage im Ost- und West-Erzgebirge. Dabei ist auch der Museumsbahnhof Edle Krone am Sonnabend und Sonntag zwischen 9 und 17 Uhr. Neben den Dauerausstellungen gibt es dann eine Präsentation von H0-Modellen von Loks der Baureihe 01-98 der DR.
Auch die Organisatoren des Schmalspurbahnfestivals haben wegen der Erlebnistage den Oldtimern viel Platz eingeräumt. In Freital-Hainsberg erwarten die Besucher neben Fahrzeugen des Eisenbahnmuseums der IG BW Dresden-Altstadt eine große Oldtimer-Ausstellung. Unter anderem laden Busse des Vereins Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs zu Rundfahrten ein. In Rabenau pendelt ein historischer Bus zwischen Markt und Bahnhof. Mit weiteren Ausstellungen in Seifersdorf, Malter und Rabenau und Mitfahrangeboten ab Malter zeigen Enthusiasten und Vereine die ganze Vielfalt auf der Straße. In Dipps gibt es am Sonntag eine Oldtimershow mit Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen. Auf der Schiene sind anlässlich des Bimmelfestes etliche Sonderzüge sowie besonderen Zuggarnituren zwischen Freital und Dipps unterwegs . (SZ)
Noch heute können Kremserfahrten in Edle Krone unter 035055 63072 fürs Wochenende gebucht werden. Geführte Radtouren bietet Wanderleiter Gunter Fichte an. Anmeldung auch noch heute unter 0173 9079574
Das komplette Programm der 1. Eisenbahn- und Oldtimererlebnistage: www.erzgebirge-tourismus.de
Die Bimmel erlebt ihr blaues Wunder

Am Wochenende steigt das Schmalspurbahn-Festival. Auf und neben der Schiene ist jede Menge los zwischen Freital und Dipps.
16.07.2014 Von Matthias Weigel

Würde man nach der Farbe einer Dampflok fragen, so wäre die häufigste Antwort: Schwarz. Bahnfans würde wohl auf die Schnelle noch Grün einfallen. Aber Blau? „Das ist schon ein außergewöhnliches Exemplar“, sagt Eisenbahnbetriebsleiter Mirko Froß von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) nicht ohne Stolz. Schon seit einer Woche steht das Dampfross mit der seltenen Färbung am Kleinbahnhof in Hainsberg – passend zur Farbe heißt die Lok Aquarius C.
Am kommenden Wochenende wird sie beim Schmalspurbahnfestival auf der Weißeritztalbahn zwischen Freital und Dipps schnaufen. Für die Kinder, so sagt es Froß, würde dann die Spielzeugeisenbahn lebendig. Und auch die Eisenbahnfreaks kommen mit dem blauen Schmuckstück auf ihre Kosten. Es ist schon etwas Besonderes, dass diese Lok in den osterzgebirgischen Gefilden unterwegs ist, kann auch der Eisenbahnbetriebsleiter seine Begeisterung bei der Präsentation nicht verbergen.
Und immerhin: Die als Heeresfeldbahnlokomotive HF 210 E konstruierte Lok mit Tender der Firma Borsig wurde nur ein einziges Mal gebaut. 1939 in Dienst gestellt, später umgespurt, gab es etliche Besitzer- und Ortswechsel – von Russland nach Österreich, später in den Teutoburger Wald, dann defekt ins Deutschen Technikmuseum Berlin. Seit 1997 war die Lok wieder repariert und, wenn auch mit Unterbrechungen, bei der Rügenschen Kleinbahn in Betrieb. 2009 wurde die Blaue dann aus der Sammlung des Großindustriellen Seidensticker, der sie bis dato gehörte, von der Pressnitztalbahn gekauft, die auch die Kleinbahn auf Rügen betreibt. Aquarius C steht seither betriebsfähig in Putbus (Rügen) und wird hauptsächlich im Sonderzugdienst eingesetzt.
Am Sonnabend und Sonntag ist das blaue Wunderwerk der Technik um 10.54, 15.39 und 19.04 Uhr ab Hainsberg und später dann von Dipps wieder zurück mit der Einheitswagen-Garnitur unterwegs. Insgesamt sind an dem Wochenende zu den üblichen zwölf Fahrten am Tag 26 zusätzliche Züge unterwegs – neben dem Planzug mit der VII K auch der Zug der königlich Sächsischen Staatseisenbahn aus Radebeul – übrigens gezogen von der grünen IV K Nr. 176. Es wird also bunt auf der Bimmel. Und wer am Ende noch nicht genug von den Loks hat, der kann im Bahnhof Hainsberg selbst auf der Draisine Hand anlegen.
Maskottchen für die Bimmel

13.07.2014
Zum Festival auf der Weißeritztalbahn am kommenden Wochenende soll die Bimmel ein eigenes Maskottchen bekommen. Wie die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) als Betreiber mitteilt, wird das Maskottchen am Sonnabend in Hainsberg um 11.30 Uhr erstmals öffentlich vorgestellt und getauft. Um was es sich handelt, ließ die SDG weitgehend offen. Es soll sich um ein für die Region typisches Tier mit Fell handeln und auch eine Schaufel soll eine Rolle spielen, wurde vorab gemunkelt.
Mit dem Maskottchen soll die Vermarktung der Bahn weiter vorangebracht und ein Wiedererkennungswert geschaffen werden. „Mit dem neuen Gesicht für die Bahn werden wir die Bekanntheit weiter erhöhen“, ist sich Mirko Froß von der SDG sicher. 2012 konnte die SDG 165000 Fahrgäste begrüßen. Nach dem hochwasserbedingten Rückgang 2013 sei das erste Halbjahr bereits wieder positiv verlaufen und lasse ein Ergebnis wie vor dem Hochwasserjahr erwarten, so Froß. (SZ/wei)